Von Tanja Pflaum
Zu einem besonderen Treffen hatte Bürgermeister Josef Beimler alle Familien, die aus der Ukraine nach Waldthurn gekommen waren, am Montag vor Heilig Abend in das Rathaus eingeladen.
Mit dabei waren unter anderem auch Mitglieder des Marktrates, Bernd Bodensteiner und Ludwig Eger für die Vereinsgemeinschaft und Olga Zahn, die für die „Wahl-Waldthurner“ alles übersetzte. Beimler begrüßte die Familien, die mit ihren Kindern gekommen waren. „Wer hätte gedacht, dass mitten in Europa ein Krieg ausbricht“, so Beimler. In der Ukraine gehe es im Moment nicht darum, was man zu Weihnachten schenkt oder bekommt, sondern es gehe vor allem anderen um’s Überleben. „Ihr seid nach Waldthurn gekommen und ich hoffe, ihr fühlt euch wohl und konntet ein bisschen zur Ruhe kommen“, wandte sich der Rathauschef an die Familien. Beimler dankte der Marktgemeinde und der Vereinsgemeinschaft, die das diesjährige Bürgerfest der Ukrainehilfe widmeten – viele Spenden sind zudem eingegangen, wusste er. Sein besonderer Dank galt Franz und Inge Ertl aus Gailertsreuth, die sich an der Aktion mit einem nicht unerheblichen Geldbetrag beteiligt haben.
Deren Neffe Armin Stahl hatte außerdem für jede der vier Familien einen Einkaufsgutschein vom Marktladen gekauft. Auch ihm dankte Beimler von Herzen.
Franz Ertl dankte Beimler seinerseits, dass dieser ihnen die Gelegenheit gegeben hat, sich an der Spendenaktion zu beteiligen. „Ich kenne die Ukraine sehr gut“, erklärte Ertl emotional. Über 30 Mal sei er schon dort gewesen.
Die Menschen in der Ukraine waren immer freundlich und nett, berichtete er weiter. Seine Ehefrau Inge hatte außerdem für alle sieben Kinder ein Säckchen mit Süßigkeiten vorbereitet.
Petra Reil und Christine Griesbach (Gemeindeverwaltung) verteilten die Gutscheine und Geldgeschenke, die nach einem festgelegten Schlüssel aufgeteilt wurden, an die Familien, die sich herzlichst dafür bedankten.
„Ich kann nur hoffen, dass ihr euch in Waldthurn wohlfühlt und dass der Krieg bald beendet wird“, fügte Bürgermeister Beimler an. Dolmetscherin Olga Zahn sprach im Namen der Familien deren Dankbarkeit für die Unterstützung aus und bekam für ihre ehrenamtliche Arbeit großen Applaus von allen Anwesenden. „Es ist nicht selbstverständlich seine Freizeit zu opfern und immer „Gewehr bei Fuß“ zu stehen, um zu übersetzen“, betonte Beimler. Mit gegenseitigen Weihnachts- und Neujahrswünschen endete die kleine Feierstunde im Rathaus.