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Waldthurner Markt- und Dorferneuerungsblatt
Ausgabe 2/2025
Was rührt sich in unserer Marktgemeinde
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Was rührt sich in unserer Marktgemeinde

Von Tanja Pflaum

Man wolle einmal „Danke“ sagen, betonte SPD-Vorsitzender Hans-Peter Reil am Abend des 27. Januar. Ein „Danke“ sagen an alle ehrenamtlich engagierten Verantwortlichen des kulturellen, sportlichen, sozialen und gesellschaftlichen Lebens.

Vorsitzender Reil begrüßte leutselig alle Vereinsvertretern, die sich zum Ehrenamtsabend im Pfarrheim eingefunden hatten, auch im Namen seiner Vereinskollegen. „Ich freu mich wirklich, dass so viele gekommen sind“, so Reil. Besonders begrüßte er die Landtagsabgeordnete Nicole Bäumler, den Bundestagskandidaten Gregor Forster und den ehemaligen Flosser Bürgermeister Günther Stich. In Waldthurn sei es Tradition, dass man auch die Veranstaltungen der politischen „Gegner“ besuche, meinte Reil und hieß Bürgermeister Josef Beimler, dessen Stellvertreter Roman Bauer sowie die Markträte Georg Bocka, Georg Stahl und Michael Steiner Willkommen. „Am heutigen Abend wollen wir mal nicht politisieren“, fügte er hinzu und warf einen Blick zurück auf den 27.01.2020 – damals wurde der erste Corona-Fall gemeldet. Corona schränkte ein und es stellte sich die Frage: Was passiert mit den Vereinen?

„Bei uns Gott sei Dank nicht viel“, beantwortete Reil die Frage. Andernorts sah es anders aus. Die SPD achte darauf voranzugehen und Wertschätzung denen entgegenzubringen, die immer (noch) ehrenamtlich im Einsatz sind, betonte er.

Reil führte kurz aus, was „Ehrenamt“ für ihn bedeute und brachte die Feuerwehren, Sport- und Schützenvereine, Chöre uvm. ins Spiel. „Der Zusammenhalt der über 40 Vereine in Waldthurn sucht seinesgleichen“, meinte Reil. Die Vereine arbeiten z. B. beim Bürgerfest selbstlos zusammen. Die Vereinsgemeinschaft ist ein wichtiger Teil der Gemeinde. Der respektvolle Umgang miteinander mache die Gemeinde auch aus. Reil dankte dem Bürgermeister, der immer ein offenes Ohr für den Ortsverein habe. „Bereits die alten Römer haben sich Gedanken zum Ehrenamt gemacht“, philosophierte Reil weiter. In Waldthurn könne man glücklich über das große ehrenamtliche Engagement der Bürger sein.

Landtagsabgeordnet Nicole Bäumler ist der Einladung Reils gerne gefolgt, verbinde sie doch einiges mit Waldthurn, wie sie den Zuhörern mitteilte. „Einen Großteil meiner Jugend habe ich in Waldthurn bei meiner besten Freundin verbracht“, erzählte sie weiter – viele unvergessliche Veranstaltungen besucht. Veranstaltungen, die ohne Ehrenamt nicht möglich gewesen wären. Auch sie findet, dass Corona die Gesellschaft verändert hat. „Zum Glück funktioniert es in Waldthurn mit den Vereinen sehr gut“, merkte sie an. Es werde allerdings immer schwieriger, Menschen für das/ein Ehrenamt zu gewinnen.

Kurz berichtete sie über ihr eigenes Ehrenamtsleben – leider habe sie dafür nicht mehr so viel Zeit. In vielen Vereinen fehlten mittlerweile die helfenden Hände – das höre sie immer wieder. Im schlimmsten Fall muss der Verein aufgelöst werden. Ehrenamt sei eine tragende Säule der Gesellschaft so die Abgeordnete. „Dieser Ehrenamtsabend ist eine gute Gelegenheit einmal ‚Danke‘ zu sagen“, fügte sie an. Das Ehrenamt werde dadurch gesehen und wertgeschätzt. Als Abgeordnete sei es für sie wichtig, auch solche Veranstaltungen zu besuchen, um ihren persönlichen Respekt zum Ausdruck zu bringen. Für die Politik sei es wichtig, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und diese immer wieder anzupassen, Anliegen und Ideen mitzunehmen und zu hören, wo der Schuh drückt. „Sie alle sind Vorbilder, bleiben sie weiter engagiert“, forderte sie die Anwesenden auf.

Bundestagskandidat Gregor Forster stellte sich und seine ehrenamtlichen Tätigkeiten ebenfalls kurz vor. „Warum hat Vereinsleben so viel mit Politik zu tun?“, wollte er wissen und gab auch gleich die Antwort: In beiden kommen unterschiedliche Individuen zusammen und wie ein Verein müsste auch die Politik funktionieren. „Man setzt sich für etwas ein“, erklärte er. Deswegen ist das Vereinsleben wichtig für die Gesellschaft. Den Vereinsgedanken – zusammensetzen und sachlich diskutieren – müsste man in die große Politik mitnehmen. „Junge Menschen können in Vereinen viel lernen“, ist er sich sicher. Er dankte allen, die ihre Zeit, manchmal auch finanzielle Ressourcen und viel Geduld mit einbringen. Der Bund könne finanzielle Rahmenbedingungen für Vereine schaffen – dafür werde er sich einsetzen, betonte Forster.

Günther Stich brachte es in seinem Grußwort kurz und bündig auf den Punkt: „Liebe Waldthurner, bleiben wir weiter so, wie wir sind!“

Hans-Peter Reil erinnerte abschließend an die kommende Kommunalwahl. Er zollte dem Bürgermeister-Kandidaten der CSU, Georg Bocka, seinen Respekt. „Die Arbeit im Marktrat macht Spaß, wenn man vernünftig miteinander umgeht“, stellte er fest. Am Ende seiner Rede wünschte er allen weiterhin viel Spaß in ihren Vereinen.