Viele Menschen stehen im Laufe ihres Lebens vor der Herausforderung, ihr Zuhause altersgerecht oder barrierefrei zu gestalten. Aufgrund von altersbedingten Veränderungen, Krankheit oder einer Behinderung kann der Zugang zur Wohnung oder die Nutzung des Badezimmers schnell zu einem Problem werden. Hier versprechen spezialisierte Firmen schnelle Hilfe – sei es durch die Installation von Treppenliften oder einen altersgerechten Umbau des Badezimmers. Oftmals bieten diese Unternehmen ein Rundum-sorglos-Paket an, das auch die Beantragung von Fördermitteln umfasst.
Doch bei der Auswahl des richtigen Anbieters ist Vorsicht geboten. Nicht immer halten die Angebote, was sie versprechen. Kathrin Weinkauf von der Fachstelle für Wohnberatung des Landkreises Bamberg gibt wichtige Tipps, um sicherzustellen, dass Angebote und Produkte seriös und tatsächlich geeignet sind, um Sie zu unterstützen und zu entlasten:
1. Lassen Sie sich von einer Fachstelle beraten:
Die Fachstellen für Wohnberatung beraten Sie individuell, ausführlich, unabhängig und neutral zu sinnvollen Möglichkeiten, Ihre Wohnung anzupassen und informieren über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Außerdem können die Mitarbeitenden Angebote von Dienstleistern inhaltlich prüfen.
2. Vier Ohren hören mehr als zwei:
Nehmen Sie Beratungstermine und Verkaufsgespräche gemeinsam mit einer Person Ihres Vertrauens (z.B. Sohn, Tochter, Partner oder Partnerin) wahr, um eine zweite, gerne auch kritische Meinung einzuholen.
3. Lassen Sie sich Zeit:
Gute Lösungen brauchen Zeit und eine gute Planung. Erteilen Sie einen Auftrag erst, wenn Sie sich sicher sind, dass die Lösung für Sie ideal passt. Kein Angebot ist so dringend, dass Sie nicht mindestens zwei Tage darüber nachdenken oder eine zweite Meinung einholen können.
4. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen:
Unterschreiben Sie nicht sofort – auch keine Bestätigung, dass der Vertreter vor Ort war. In vielen Fällen haben Sie dann schon unwissentlich einen Auftrag mitunterschrieben.
5. Achten Sie auf Fördervorgaben:
Wenn für die Finanzierung der Maßnahme Fördermittel beantragt werden, dürfen Sie Aufträge erst dann vergeben, wenn Ihnen eine schriftliche Bewilligung der Fördermittel vorliegt. Andernfalls können Sie den Anspruch auf die Förderung verlieren.
6. Vergleichen Sie Angebote und Anbieter:
Holen Sie mindestens ein Vergleichsangebot eines anderen Anbieters ein. Bei Treppenliften ist es sinnvoll, sich von Firmen beraten zu lassen, die verschiedene Liftlösungen im Programm haben, da nicht alle Menschen mit einem Treppensitzlift zurechtkommen.
7. Erkundigen Sie sich nach Garantien und Serviceleistungen:
Stellen Sie sicher, dass das Unternehmen Garantien für seine Produkte und Dienstleistungen bietet und bei Liftsystemen rund um die Uhr ein Kundendienst erreichbar ist.
Die Anpassung des Wohnraums trägt entscheidend zur Steigerung der Lebensqualität bei, da sie mehr Unabhängigkeit, Sicherheit und Komfort bietet. Eine gute Vorbereitung und die Wahl eines seriösen Angebots sind entscheidend für eine erfolgreiche Umgestaltung hin zu einem barrierefreien Zuhause.
Kontakt für weitere Informationen:
Landkreis Bamberg
Fachstelle für Wohnberatung
Kathrin Weinkauf
Tel +49 951 85108
wohnberatung@Lra-ba.bayern.de
www.landkreis-bamberg.de/wohnberatung
Zur Terminvereinbarung ist die Fachstelle für Wohnberatung Montag bis Mittwoch von 8:30 bis 9:30 Uhr erreichbar.