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Rund um die Kohle: Der zweite Kohlenmeiler entsteht in Ziemetshausen

Die Grillsaison hat längst begonnen und in fast jedem Haushalt ist sie zu finden: Die Holzkohle. Doch wie entsteht eigentlich das schwarze Brennwunder? Genau das kann man hautnah selbst in Ziemetshausen in der Kohlstattstraße herausfinden. Dort wird vom Köhlerteam des Heimatvereins unter Leitung von Achim Böck in Zusammenarbeit mit Armin Desch, dem Revierförster von Seyfriedsberg, ein Kohlenmeiler aufgesetzt.

Wie der Name „Kohlstattstraße“ schon erahnen lässt, haben die Menschen vor Jahrhunderten auch in unserer Gegend diese schweißtreibende Arbeit verrichtet. Während heutzutage Kohle in der Regel industrielle im großen Stil hergestellt wird, packt in Ziemetshausen ein großes, motiviertes Team an, um Kohle regional herzustellen.

Über 20 Ster frisch geschlagene Buchenholzstämme wurden von tatkräftigen Helfern gesägt, gespalten, zum Trocknen aufgeschichtet und sind nun bereit für den Kohlenmeiler. In der ersten Juniwoche wird der Meiler dann endlich errichtet. Dabei werden die Holzscheite rund um den „Quandel“ (Feuerschacht) gestellt, dann mit Gras oder Moos bedeckt und mit einer circa 10 Zentimeter dicken Erd- und Kohlestaubschicht luftdicht verschlossen. Stattliche fünf Meter Durchmesse rund zweieinhalb Meter Höhe wird der Meiler haben. Der Ziemetshauser Kohlenmeiler wird der einzige im Umkreis von rund 250 Kilometer sein und das Köhlerteam des Heimatvereins ist bereits gut vernetztes Mitglied des Europäischen Köhlerverbands e.V..

In der Köhlerwoche ist wieder einiges geboten. Besonders spannend wird es am 7. Juni um 15 Uhr, wenn der Meiler vom 1. Bürgermeister Ralf Wetzel mit Glut entfacht wird. Zu diesem Anlass sorgen Böllerschützen, die Dorfmusik und eine Abordnung des Musikvereins Ziemetshausen für gute Stimmung, ebenso wie die „Köhlerkids“ die mit ihren Choreografien unter Leitung von Sandra Domberger über die Wiese wirbeln. Nach dem Entfachen schwelt das Buchenholz rund 6 Tage. Die Herausforderung für das Köhlerteam ist es, den Meiler weder erlöschen zu lassen, noch durch zu viel Luftzufuhr abzubrennen. Daher muss dieser 24 Stunden, eine knappe Woche lang, bewacht, belüftet, abgedeckt und bewässert werden. Doch langweilig wird es auch für die Besucher dort nicht. Am Sonntag und Montag kann man gemütlich um 10 Uhr beim Frühschoppen in den Tag starten. Danach trumpft der Heimatverein mit einem abwechslungsreichen Programm auf: Musikalisch geben die Kaiserberger Musikanten Dinkelscherben, Thürlesberger Tanzelmusik, 5 Halbe und die Lochbach Buam ihr Bestes. Weitere Highlights sein ein Oldtimer Treffen und die fantastischen Feuershow von Magicum Ignis. Neu im Programm sind dieses Jahr zwei Freilichtkino Vorstellungen. Mit „Leberkäs und Leichenstarre“ am 6. Juni und der Sci-Fi-Heimatfilmkomödie aus den Stauden „Xaver und sein außerirdischer Freund“ am 13. Juni wird es viel zu lachen geben. Während das Programm noch in vollem Gange ist, geht dem Meiler dann langsam der Dampf aus.

Ein Spektakel, das man sich dabei nicht entgehen lassen sollte, ist das Ablöschen des Meilers durch die Freiwille Feuerwehr Ziemetshausen am 12. Juni um 18 Uhr. Im weiteren Verlauf der Woche wird der Meiler dann auseinandergezogen und schließlich können die Besucher nach der Ernte am Samstag, den 14. Juni, ein Säckchen der hochwertige Buchenholzkohle ergattern.

Besucher sind während der ganzen Zeit willkommen und können die interessante Arbeit eines Köhlers hautnah miterleben. Für das leibliche Wohl der Besucher am Köhlerplatz wird gesorgt. Um den Meiler zu finden, folgen Sie der Beschilderung ab der Kohlstattstraße.

Der genaue Terminplan ist nachfolgend zu finden. Kurzfristige Änderungen können sich ergeben, besuchen Sie www.heimatverein-ziemetshausen.de für alle aktuellen Informationen.