Am 15. August feiern katholische Gläubige auf der ganzen Welt das Hochfest Mariä Himmelfahrt, genannt auch: Mariä Aufnahme in den Himmel. Es ist eines der ältesten Marienfeste der Christenheit.
Die Ursprünge des Festes sind nicht ganz klar, reichen aber weit zurück. Obwohl in der Heiligen Schrift nicht von einer leiblichen Aufnahme Mariens die Rede ist, lässt sich der Glaube daran schon im 7. Jahrhundert belegen.
Die sprachlich ungewöhnliche Genitiv-Form „Mariä“ kommt aus dem Lateinischen und hat sich nur für Muttergottesfeste ins Deutsche hinübergerettet: Mariä Empfängnis, Mariä Verkündigung, Mariä Heimsuchung oder eben Mariä Himmelfahrt. Die Form „Maria Himmelfahrt“ ist aber ebenso zulässig.
Der Brauch der Kräuterweihe
Zu Maria Himmelfahrt findet in der katholischen Kirche seit langer Zeit das Ritual der Kräutersegnung oder „Kräuterweihe“ statt. Gläubige tragen die zu Sträußen gebundenen, duftenden Kräuter zur Festmesse und nehmen sie dann wieder mit nach Hause. Die Segnung in der Kirche soll, die der Gottesmutter zugeschriebenen heilsamen Kräfte auf die Kräuter übertragen. Gottesdienste mit Kräutersegnungen sind seit dem 9. Jahrhundert bekannt, sie lösten damals alte germanische Erntebräuche ab.
Die duftenden Kräuterbuschen verweisen auch auf die Legende, dass von Marias Leichnam nach ihrem Tod kein Verwesungsgeruch ausging, sondern ein wohlriechender Duft. So verbinden sich in den Kräuterbuschen die Erinnerung an den Wohlgeruch Marias und die Freude an der Schöpfung.