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Stadtjournal Neumarkt
Ausgabe 12/2023
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Spätestens wenn der Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt werden soll, drängt sich eine Frage in den Vordergrund: „Was soll den Lieben dieses Jahr unter den Christbaum gelegt werden?“ Spielzeug, Bücher, Kuscheltiere oder ein Gutschein sind die üblichen Gewinner….. doch leider fällt die Wahl immer wieder zu unbedacht auf ein besonderes und felliges Weihnachtsgeschenk. Wenn es um Tiere als Überraschungsgeschenk geht, sollten wir allerdings alle eine Pause einlegen und sehr genau darüber nachdenken, da ein solches Geschenk nicht nur viel Zeit, Pflege und auch Arbeit in Anspruch nimmt, sondern auch viel Verantwortung von den neuen kleinen oder auch großen Besitzern fordert. Ein Haustier erfordert auch ausreichend finanzielle Mittel für Futter, regelmäßige oder auch kurzfristig unbedingt notwendige Tierarztbesuche und andere anfallende Bedürfnisse. Viele Menschen machen sich zwar erste Gedanken darüber, doch nur den wenigsten sind die Ausmaße dieser Überraschung bewusst.

Jeder sollte sich schon im Vorfeld Gedanken darüber machen, ob nicht eine Tierkrankenversicherung, im Idealfall mit OP-Schutz sinnvoll ist. Eine solche Adoption zur Familie aber muss nicht nur in dieser Hinsicht gut durchdacht sein, sondern auch zum richtigen Zeitpunkt stattfinden. Gerade die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel sind oftmals hektisch und laut und somit nicht die richtige Wahl. Die kleinen Haustiere brauchen Zeit, ihre neue Umgebung sowie ihre neuen Besitzer kennen zu lernen, sie benötigen viel Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit. Darauf sind die Haustiere auch langfristig angewiesen sind. Katzen werden bis zu 20 Jahre alt, Hunde je nach Rasse und Größe um die 15 Jahre und Kaninchen können auch bis zu zwölf Jahre alt werden. Wer füttert das Tier? Wer pflegt es? Wer kümmert sich um seine individuelle Ansprüche und Wohlbefinden? Wer reinigt das Katzenklo oder den Stall? Wer geht mit dem Hund regelmäßig Gassi? Wer kümmert sich im Urlaub? Wer bringt es zum Tierarzt? Wer kommt für die laufenden und anfallenden Kosten auf? Heute, morgen, in einem halben Jahr oder in zehn Jahren noch?

Besonders viele Tiere werden in der Nachweihnachtszeit im Tierheim abgegeben oder einfach herzlos ausgesetzt und dies meist aus „guten Gründen“ wie: ein Haustier sei doch zu viel Arbeit, es hätte die Erwartungen der neuen Besitzer nicht erfüllt oder es wurde sich schlichtweg zu wenig informiert und vorbereitet. Oftmals wird sich dazu entschieden, ein Tier aus dem Tierheim zu verschenken und diesem ein neues Zuhause zu geben. Aber viel zu oft landen diese jedoch nach nicht allzu langer Zeit wieder beim Absender und ein liebevolles Tierherz wird wieder gebrochen. Um genau diesem Problem präventiv entgegenzuwirken, verhängen viele Tierheime einen Vermittlungsstopp rund um die Feiertage und das zu Recht.

Abschließend muss man es natürlich jedem selbst überlassen, ob man ein Tier zu Weihnachten verschenkt oder sich schenken lässt. Ein Haustier zu haben, ist das wundervollste, das man sich vorstellen kann, weil man vorbehaltlos geliebt wird. Seien Sie sich dieser Aufgabe auch als Verpflichtung bewusst. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das neue Jahr!