Der Frühling ist da, die Sonnenstrahlen gewinnen an Kraft und die ersten Frühlingsblumen blühen. Das ist leider ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Zeit der lästigen Blutsauger wieder angebrochen ist. Denn schon zwei Tage bei 10 Grad reichen aus, damit Zecken ihr Versteck im Erdboden verlassen.
Zecken gehören zu den Spinnentieren und übertragen zum Teil gefährliche Krankheitserreger auf unsere Hunde. Das ist zum einen die Borreliose und zum anderen die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), auf die wir heute kurz eingehen möchten. Des Weiteren gibt es noch die Babesiose, Anaplasmose und Ehrlichiose, dazu aber ein anderes Mal mehr.
Borrelien sind Bakterien, die durch Zecken, vor allem dem gemeinen Holzbock übertragen werden. In Deutschland ist etwa ein Drittel der Zecken mit Borreliose infiziert. Die Krankheit beginnt oft erst Tage und Wochen nachdem die Zecke die Borrelien übertragen hat. Erste Anzeichen sind Mattigkeit, Appetitlosigkeit und Fieber. Im weiteren Verlauf zeigen sich Lahmheit, Gelenks- und Nervenentzündungen. Im späten Stadium treten Nieren- und Herzmuskelschäden auf.
Die FSME ist eine virale Infektion, die beim Hund, genauso wie beim Menschen neurologische Symptome auslösen kann. Sie ist zwar beim Hund sehr selten, man sollte aber trotzdem auf mögliche Symptome achten. Die Erkrankung beginnt ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenbiss mit hohem Fieber, es folgen Krämpfe, Bewegungsstörungen und Lähmungen. Ein typisches Symptom sind große Schmerzen im Kopf- und Nackenbereich. Leider stirbt ein Großteil der betroffenen Hunde nach einer Woche.
Katzen sind von beiden Erkrankungen nicht betroffen. Bei Ihnen sind Zecken eher als ekelig und lästig zu betrachten.
Schützen Sie deshalb Ihren besten Freund durch wirksame Präparate.
Kokosöl hilft nicht gegen Zecken, egal ob dies ins Futter gegeben oder auf das Fell des Vierbeiners aufgetragen wird. Auch Bernsteinketten oder Keramikhalsbänder haben gegen die lästigen Blutsauger keinerlei Wirkung. Ebenso freiverkäufliche Zeckenmittel auf dem Markt sind mit Vorsicht zu genießen. Diese sind frei verkäuflich, da sie keinerlei klinischen Wirksamkeitstests unterliegen und somit auch keine Medikamentenzulassung benötigen. Zum Teil ist Teebaumöl oder Citronella enthalten, was zu Vergiftungserscheinungen und Hautreizungen führen kann. Bitte vertrauen Sie hier nur auf Apotheken- und Rezeptpflichtige Präparate, die sie bei ihrem Tierarzt des Vertrauens kaufen können. Hier gibt es auch gleich eine Beratung dazu, durch welche sie den idealen Parasitenschutz für ihren Hund herausfinden können.
1. Tabletten, welche oral verabreicht werden und sich in Organen und Blut anreichern. Diese Wirkstoffe bauen sich dann nach einer gewissen Zeit ab. Die Wirkdauer ist ja nach Präparat unterschiedlich und liegt zwischen 4-12 Wochen.
2. Spot-Ons, eine Flüssigkeit welche auf die Haut im Nacken/Schulterbereich aufgetragen wird. Dieser Wirkstoff verteilt sich dann über die oberste Hautschicht. Auch hier liegt die Wirkdauer je nach Präparat bei 4-12 Wochen.
3. Halsbänder, welche die Wirkstoffe über die Fettschicht an das Tier übertragen. Die Wirkdauer beträgt mehrere Monate.
1. Insektizide/akarizide Präparate, bei denen die Zecken oder auch andere Parasiten wie Milben und Flöhe zwischen 4-12 Stunden nach dem Saugakt absterben. Nach 12-36 Stunden werden die meisten Krankheiten erst übertragen.
2. Repellierende Präparate hingegen verhindern das Beißen der Parasiten, was sehr wichtig bei Auslandsreisen ist. Allerdings sollte hier beachtet werden, dass die Zecken ohne zu Beißen auf ihrem Tier landen und sich dann eventuell in der Wohnung einen anderen Wirt, wie uns Menschen, suchen können.
Trotz dieser Maßnahmen empfehlen wir, Ihr Tier nach dem Spaziergang/Freigang auf Zecken abzusuchen. Sollte sich ein Blutsauger bereits festgesaugt haben, entfernen Sie ihn sofort. Benutzen Sie dafür eine Zeckenzange oder eine Zeckenkarte. Auf keinen Fall sollten alte Hausmittel angewendet werden, denn Öl, Klebstoff, Alkohol oder Nagellack veranlassen die Zecke zum sofortigen Abgeben ihres oft infektiösen Speichels. Borrelien werden eben über diesen Zeckenspeichel übertragen
Kommen Sie gern zu uns in die Praxis und lassen Sie sich beraten, welcher Zeckenschutz für Ihr Tier der Beste ist. Bitte bedenken Sie, dass wir die rezept- und apothekenpflichtigen Medikamente nur an Besitzer abgeben dürfen, die mit ihrem Tier bei uns in Behandlung sind.