Untere Spitalgasse 21
Familie Arand Ariza zeigt, wie Geschichte und Zukunft unter einem Dach vereint werden. Einfach umblättern und mehr über die Sanierung der Spitalgasse 21 erfahren.
Vorher-nachher: Ein weiteres Beispiel für gelungene Sanierung in der Altstadt ist die Fischergasse 14
Fischergasse 14 - vorher
Willkommen zur neuen Artikelreihe "Altstadt neu entdeckt: Das Potenzial alter Mauern“. Diese soll Ihnen nicht nur einen Einblick in erfolgreiche Sanierungsprojekte geben, sondern auch Lust darauf machen, selbst aktiv zu werden. Unsere Altstadt steckt voller Charme und Möglichkeiten. Doch alten Gebäuden neues Leben einzuhauchen kann eine Herausforderung sein. Viele fragen sich: Wo fange ich an? Welche Unterstützung gibt es? Und ist das überhaupt machbar?
Die Antwort ist: Ja, es ist machbar! Und Sie sind nicht allein. Es gibt zahlreiche Hilfsangebote, von kostenloser Bauberatung bis hin zu Förderprogrammen der Stadt und finanzieller Unterstützung durch Land und Denkmalschutz.
In dieser Reihe werden einige Sanierungsprojekte vorgestellt, die bereits erfolgreich umgesetzt wurden. Sie erfahren, wie diese Projekte geplant und realisiert wurden, welche Hürden überwunden werden mussten und welche Unterstützung die Eigentümer erhielten.
Das Ziel ist es, zu zeigen, dass die Sanierung alter Gebäude nicht nur lohnend, sondern auch machbar ist. Lassen Sie sich inspirieren von den Geschichten und Erfahrungen anderer.
Geschichte und Zukunft unter einem Dach – Untere Spitalgasse 21
In der Unteren Spitalgasse 21, mitten in der historischen Altstadt von Karlstadt, steht ein Haus, das viele Einheimische kennen. Es wurde um 1500 gebaut, beherbergte über die Jahrhunderte hinweg unterschiedliche Bewohner – und sogar eine gewerbliche Schnapsbrennerei. Heute lebt hier eine junge Familie: Isabel Ariza Pastrana und Dr. Frederick Arand sind im Sommer 2024 mit ihren Kindern eingezogen.
Das Wohngebäude mit angrenzendem Hof und unterkellerter Scheune wurde bereits im Jahr 2000 grundlegend saniert. Ende 2023 erwarb die Familie das Anwesen – und machte sich daran, es weiter an ihre Bedürfnisse anzupassen.
Fördermöglichkeiten erleichtern den Einstieg
Ein Haus mit Geschichte zu kaufen, ist ein großer Schritt – gerade für junge Familien. Neben den üblichen Herausforderungen wie Finanzierung und Planung stellen historische Gebäude oft zusätzliche Anforderungen.
Schon beim Kauf konnte die junge Familie auf Fördermittel des Freistaats Bayern zurückgreifen – inklusive attraktiver Zinsvergünstigungen. Besonders hervorzuheben ist hier die engagierte Unterstützung durch Herrn Schwab vom Landratsamt.
Auch die Fassadenrenovierung wurde durch die Stadt gefördert. Der Fachbereich Bauwesen und Stadtentwicklung sowie das Ordnungsamt erwiesen sich als verlässliche Partner, wenn es um Genehmigungen und fachliche Beratung ging.
Bei der Architektin Petra Schmidt liefen alle Fäden der Ausbesserungsarbeiten stets in kompetenten Händen zusammen, was der jungen Familie sehr geholfen hat.
Umbauen im laufenden Alltag
Natürlich war nicht alles einfach. „Die größte Herausforderung war der Kücheneinbau – während wir schon im Haus gewohnt haben und mit Kleinkindern!“, erinnert sich Isabel Ariza Pastrana schmunzelnd. Doch gerade in schwierigen Momenten zeigte sich, wie wichtig familiärer Rückhalt ist. Dr. Arand „Meine Eltern waren eine enorme Unterstützung – mein Vater hat unermüdlich mit angepackt, und meine Mutter war eine große Hilfe bei der Kinderbetreuung.“
Altstadtwohnen mit Eigenheiten und Potenzial
Das Haus bietet der Familie inzwischen rund 150 Quadratmeter Wohnfläche. Der abgeschlossene Hof mit Tor ermöglicht es den Kindern, sicher draußen zu spielen, die Scheune, in der heute noch eine alte Schnapsblase steht, bietet zudem weiteres Entwicklungspotenzial. Ob Werkstatt, Atelier oder Lagerfläche – Möglichkeiten gibt es viele.
Tipps und persönliche Einschätzung
„Viele wissen gar nicht, was es für Fördermöglichkeiten gibt“, sagt Dr. Arand. „Und viele trauen sich nicht, nach Hilfe zu fragen – dabei gibt es wirklich viele, die gerne unterstützen.“ Sein Tipp: Hilfe aktiv suchen und annehmen. „Am Anfang dachte ich, das kann ich doch selbst – aber andere machen das nicht zum ersten Mal. Und in Karlstadt kennt man sich und bekommt wirklich viel Unterstützung.“
Fazit
Wer bereit ist, sich auf das Abenteuer eines Altstadthauses einzulassen, findet nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern ein echtes Zuhause. Und mit einem Netzwerk aus Familie, Behörden und Institutionen steht man dabei nicht alleine da – wie die Geschichte der Spitalgasse 21 eindrucksvoll zeigt.
Die Altstadt von Karlstadt bietet mit ihrer charmanten Lage, kurzen Wegen und der gewachsenen Nachbarschaft ein Wohnumfeld, das einzigartig ist. Häuser wie das in der Spitalgasse sind mehr als nur Wände und Dächer – sie sind Geschichtenerzähler. Und mit Menschen wie Familie Arand Ariza, die den Mut haben, diese Geschichten weiterzuschreiben, bleibt unsere Altstadt lebendig.