Kreisjugendring Bamberg-Land sowie die Kommunale Jugendarbeit im Landkreis Bamberg hatten die Jugendlichen der Gemeinde Frensdorf am 21. April 2023 zur Jungbürgerversammlung in den Saal der Museumsgaststätte eingeladen. Ca. 25 Jugendliche nutzten bei dieser Veranstaltung die Möglichkeit, den Bürgermeistern zu sagen, was gut in der Gemeinde ist, aber auch, was verbessert werden könnte. Der Nachwuchs war zudem aufgerufen, Ideen und Vorschläge einzubringen, um aktiv das Ortsleben mitzugestalten.
Der Kreisjugendpfleger des Landkreises Bamberg, Oliver Schulz-Mayr, informierte den Gemeinderat über diese Veranstaltung. Er führte aus, dass zu Beginn der Versammlung die örtlichen Einrichtungen in der Gemeinde Frensdorf bewertet wurden. Viel Lob bekamen dabei die Spiel- und Sporteinrichtungen in der Gemeinde sowie der Badesee. Verbessert werden sollten aus Sicht des Nachwuchses aber folgende Dinge:
| - | Anbindung der Orte Abtsdorf und Vorra mit einem Fahrradweg an den Hauptort Frensdorf |
| - | Erneuerung der Skateranlage und Bau einer Pumptrackanlage |
| - | Verbesserung der Spielanlage an der Schule Frensdorf und Bau einer Kletteranlage |
Auch einen Wunschzettel, der folgende Punkte enthielt, gaben die Teenager den Gemeindevertretern mit auf dem Weg:
| - | Mitsprachemöglichkeiten für Jugendliche in der Gemeinde verbessern |
| - | Einrichtung einer Cheerleading-Gruppe |
| - | Eröffnung eines DM-Marktes |
| - | Durchführung eines FIFA-Turnieres |
| - | Bau eines Bolzplatzes |
| - | Bau einer Airsoft-Arena |
Zum Schluss sprachen die Jugendlichen noch Empfehlungen aus. So sollten im Rahmen der organisierten Jugendarbeit mehr Angebote für ältere Teenager geschaffen werden. Ferner würden sie altersgemäße Treffpunkte in der Gemeinde begrüßen. Auch die Jugendräume sollten nach der Coronakrise wieder aufleben, so die Meinung der Heranwachsenden.
Der Gemeinderat nahm den Bericht des Kreisjugendpflegers zur Kenntnis. Die Vorschläge sollen im Ausschuss des Gemeinderates für Bildung, Kultur, Soziales, Sport und Tourismus beraten werden. Gleichzeitig wurde die Jugendpflegerin Ramona Meisel beauftragt, Maßnahmenvorschläge zu erarbeiten.
Im Rahmen von vorbereitenden Untersuchungen hat das Planungsbüro Katrin Nißlein, Höchstadt, zusammen mit den örtlichen Gemeinderatsmitgliedern und den Bürgern aufgezeigt, dass in den Gemeindeteilen Abtsdorf und Vorra städtebaulicher Handlungsbedarf besteht, um bestehende Defizite zu beseitigen und die Orte für die Zukunft aufzustellen. Nach mehreren Bürgerbeteiligungen wurde dem Gemeinderat nun das erarbeitete langfristiges Gesamtkonzept aus 38 Einzelmaßnahmen vorgestellt, welches in drei Dringlichkeitsstufen gegliedert ist. Die Maßnahmenliste mit der höchsten Dringlichkeitsstufe besteht aus folgenden Sanierungs- und Verbesserungsmaßnahmen:
Schaffung einer Teilzeitstelle für die Organisation von Angeboten für alle Bürger und Altersstufen sowie Errichtung eines Ortskulturrings
Erhöhung der Verkehrssicherheit für „schwächere Verkehrsteilnehmer“ an der Kreuzung von Vorra nach Abtsdorf
Verbesserung der Verkehrssicherheit und Bau eines Überganges an der Kreisstraße BA 22 Ortseinfahrt Vorra
Bau einer Radwegeanbindung nach Frensdorf
Errichtung eines Festplatzes/Multifunktionsplatz mit Sitz- und Spielbereichen
Aufwertung des Ortsbildes durch Verbesserung des Umgriffs an der Kirche, Sanierung des Kirchgartens, Schaffung von Parkmöglichkeiten und Verbesserung der Wegebeziehungen
Bau eines Erlebnisweges am Bach mit Sitzgelegenheiten
Sanierung der Kellereingänge an der Kreisstraße BA 22 und Wiederherstellen der alten Kegelbahn
Energie und Nachhaltigkeit – Gemeinsame Hackschnitzel- oder Biogasanlage sowie energieautarkes Dorf
Selbstversorgerhäuschen mit regionalen Angeboten (Lebensmittel, Geschenke, Kosmetik)
Verbesserung der Einsehbarkeit an der Kreuzung Ahornweg/Abtsdorfer Straße
Der Gemeinderat billigte die Maßnahmenliste sowie die vorgeschlagenen Sanierungsgebiete für die Altortsbereiche in Abtsdorf und Vorra und beauftragte die Planerin in Zusammenarbeit mit der Verwaltung als nächsten Schritt die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der öffentlichen Aufgabenträger durchzuführen und die Unterlagen der Regierung von Oberfranken, Abt. Städtebauförderung zur abschließenden Prüfung vorzulegen.
Weil die Entscheidungen des Bau- und Umweltausschusses in dieser Angelegenheit Thema in verschiedenen Medien waren, fasste der 1. Bürgermeister die aktuelle Beschlusslage für den Gemeinderat zusammen. Demnach haben die Reundorfer Ortsvereine (Sportverein, Brüderverein, Soldaten- und Kameradschaftsverein), vertreten durch Heinz Oppelt, mit Schreiben vom 23.01.2023 bei der Gemeinde beantragt, durch den Bau eines zweiten Rettungsweges die maximale Belegungszahl des Saales im Obergeschoss des Gemeinschaftshauses in Reundorf für Theatervorstellungen von 100 auf 150 bis 170 Personen zu erweitern. Dazu sollte außen am Gebäude eine Fluchttreppe angebracht wird. Die Baukosten dieser Maßnahme liegen laut vorliegenden Angeboten zwischen 17.000 und 27.000 Euro. Kosten für die Eingabeplanung und für das Brandschutzkonzept sollen der Gemeinde laut dem Antragsteller nicht zu Lasten fallen. Die Gemeindeverwaltung hat im Vorfeld mit dem Fachbereich Bauordnung des Landratsamtes Bamberg abgestimmt, für welche Personenzahl der Raum brandschutzrechtlich erweitert werden kann. Nach der Aussage der Bauabteilung wäre bei der vorliegenden Raumgröße von ca. 140 m² eine Theaterbestuhlung für bis zu 150 Besucher vorstellbar. Vor der Veranstaltung müsste aber ein Bestuhlungsplan, der die erforderlichen Rettungswege berücksichtigt, vorgelegt werden. Außerdem müsste mit dem Bauantrag eine Nutzungsänderung des Musikraums in einen Veranstaltungsraum beantragt und baurechtlich genehmigt werden. Der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderates Frensdorf hat anschließend über den Antrag in zwei Sitzungen beraten. Weil eine baurechtliche Zustimmung zur geplanten Nutzungserweiterung aufgrund des noch nicht vorgelegenen Bauantrages samt Brandschutzkonzept noch nicht sichergestellt war, wurde mehrheitlich entschieden, das Begehren abzuweisen.
Bürgermeister Jakobus Kötzner machte in seiner Stellungnahme auch klar, dass der Raum im Gemeinschaftshaus Reundorf weiterhin im Rahmen der baurechtlichen Genehmigung für Theateraufführungen mit einer genehmigten Zuhörerzahl von bis zu 100 Personen genutzt werden kann und die Theatergruppe entgegen der in den Medien veröffentlichten Darstellung weiterhin „ein Dach über dem Kopf hat“. Ferner betonte er, dass die Gemeinde Frensdorf im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch weiterhin Kulturschaffende unterstützt. Um die Uneinigkeit beizulegen, wird der Theatergruppe seitens der Gemeinde vorgeschlagen, einen für ihre Theateraufführungen verbindlichen Bestuhlungsplan, der auch die erforderlichen Rettungswege darstellt, für den Theaterraum zu fertigen und der Gemeinde zur Abstimmung mit dem Landratsamt Bamberg vorzulegen. Die Gemeindeverwaltung wird dann versuchen, die maximale Belegungszahl sowie evtl. weitere notwendige Brandschutzmaßnahmen mit dem Landratsamt abzustimmen. Anschließend soll die Angelegenheit dem Gemeinderat zur Entscheidung über Bau und Finanzierung der Treppe vorgelegt werden.
Im Rahmen von Ausschreibungsverfahren hat die Gemeindeverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro in den vergangenen Wochen die Vergabe der technischen Gewerke für den Neubau des Kinderhauses und des Gemeinschaftshauses in Herrnsdorf vorbereitet. Dem Gemeinderat wurden die Vergabevorschläge für die Lüftungsbau- und die Blitzschutzarbeiten in nicht-öffentlicher Sitzung vorgelegt. Trotz wiederholter Ausschreibungen sind für die Elektro- und Sanitärarbeiten keine Angebote eingegangen. Der Gemeinderat vergab die Arbeiten für den Blitzschutz an die Firma AGRI e. K., Kammerstein, zum Angebotspreis von 12.217 Euro sowie den Auftrag für die Lüftungsbauarbeiten an die Firma Elmatic, Würzburg. Zur Verfahrensbeschleunigung wurde der Bürgermeister vom Gemeinderat bevollmächtigt, Direktaufträge für die Elektroarbeiten und die Sanitärarbeiten für den Fall, dass kurzfristig Fachfirmen gefunden werden, die diese Arbeiten durchführen, zu vergeben.