Kleine Fortschritte beim Bio-Essen in Kantinen
„Drei der Mittelschüler des Kochteams von Brigitte Treml erläuterten dem Energieteam des Bezirks, woraus und wie sie das dreigängige Mittagessen ‚gezaubert’ hatten.“
Babenhauser Mittelschüler versorgen Bezirks-Energieteam
Es wird wohl noch länger dauern, bis Kantinenessen aus einem nennenswerten Anteil von Bio-Lebensmittel zubereitet wird. Dennoch ist es möglich, wie das Energieteam des Bezirks Schwaben in der JuBi Babenhausen nicht nur sehen sondern auch schmecken konnte. Dabei war das Küchenteam der JuBi an der Zubereitung des dreigängigen Bio-Menüs überhaupt nicht beteiligt. Das Mittagessen wurde nämlich vom Jugendlichen der Klassen 8Ma und 8Mb der Babenhauser Mittelschule zubereitet.
Möglich wurde diese Kooperation zwischen Bezirks-Energieteam, Jugendbildungsstätte und Mittelschule durch die Zusammenarbeit von Brigitte Treml, Hauswirtschaftsfachkraft der Mittelschule und Sebastian Morbach, dem Umweltbildungsreferent der JuBi. Das Energieteam des Bezirks Schwaben tagt etwa drei- bis viermal im Jahr und beschäftigt sich mit Trends, Ideen und gelungenen Beispielen nachhaltigen Wirtschaftens. Zum Energieteam gehören Bezirksräte, Mitarbeiter des Bezirks Schwaben und Nachhaltigkeits-Fachleute aus dem Regierungsbezirk. Auf der Tagesordnung des diesjährigen Frühjahrstreffens in der JuBi stand unter anderem auch die Bio-Lebensmittelproduktion in der hiesigen Region.
Referent Ulrich Deuter von der „Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg“ berichtete von verschiedenen Projekten, die die Bio-Lebensmittelproduktion in der Region voranbringen. Dazu gehören auch Initiativen, die dieVersorgung der Kindergarten- und Schul- und Amtskantinen mit Bio-Lebensmittel sicherstellen sollen. Die gesicherte Abnahme von Bio-Nahrung sei für die Landwirte ein erprobtes Mittel, mehr davon anzubauen. Deuter berichtete auch von Entscheidungen auf kommunaler Ebene, den Anteil von Bio-Lebensmittel in Kantinen auf 30 Prozent als Zielgröße festzuschreiben. So habe die Stadt Augsburg einen solchen Beschluss für die stadteigenen Kindergarten- und Schulkantinen bereits 2007 gefasst. Allerdings sei der politische Wille in der Praxis noch weit entfernt von der Zielgröße: Im vergangenen Jahr wurden grademal 8 Prozent der Kantinenlebensmittel von Biobauern bezogen. Hier sei auch gegenüber dem selbst gesteckten Ziel noch reichlich Luft.
Nach Ansicht von Sebastian Morbach braucht es noch mehr so genannter „best practise“-Beispiele wie dem der Babenhauser Mittelschule. Im Kochkurs von Brigitte Treml haben die Jugendlichen gezeigt, dass es nicht nur möglich ist „Bio zu kochen“, sondern auch einfach und mit Lebensmittel aus der Region. Der Küchen-Nachwuchs zauberte dabei für über 30 Personen einen Salat mit Löwenzahn und Gänseblümchen, Bärlauch-Käs-Spatzen und ein Erdbeer-Rhabarber-Dessert. Das Urteil der Bezirkspolitiker und Fachleute war dann auch eindeutig: „Sehr schmackhaft und lecker“ hieß es am Ende aus berufenen Mündern.