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Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde Babenhausen
Ausgabe 7/2023
Auswärtige Stellen und Behörden
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Eine alte Dinkelsorte sieht Rot! Der Babenhauser Zuchtvesen wird als gefährdet eingestuft

Wer kennt ihn noch, den Babenhauser Zuchtvesen oder auch Babenhauser Rotvesen genannt? Vor über 100 Jahren war es die wohl verbreitetste Dinkelsorte in Bayerisch-Schwaben. Doch nicht nur diese regionale Sorte ist fast verschwunden, sondern weltweit ist die genetische Vielfalt an Nutzpflanzen wie Getreide, Gemüse und Obst bedroht.

In einer „Roten Liste“ werden von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, die vom Aussterben bedrohte einheimische Nutzpflanzen Deutschlands gelistet. Die Liste umfasst mittlerweile über 2000 Einträge und soll zum einen auf den Verlust der Diversität bei Nutzpflanzen aufmerksam machen und zum anderen Maßnahmen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen unterstützen.

Seit Juni neu in die Rote Liste aufgenommen und somit als offiziell gefährdet, gilt der „Babenhauser Zuchtvesen“. Die alten Sorten haben sich oftmals Jahrhunderte lang an ihre Anbauregion angepasst und bergen somit ein großes Potenzial, widerstandsfähiges Saatgut zu erzeugen, welches auch mit dem Klimawandel besser zurechtkommen kann. Diese fast vergessene Sorte hat 2018 ihren Weg zurück aus dem Saatenarchiv der Deutschen Genbank Gatersleben auf heimische Äcker gefunden. Der SchatzBewahrer Michael Königsberger, vermehrt seither auf seinem Demeterhof in Westerheim mit viel Herzblut dieses kulturelle Erbe und wir dabei von der Öko-Modellregion Günztal unterstützt.