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Königsbrunner Mitteilungsblatt
Ausgabe 2/2025
Kultur
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Für den Notfall ausgerüstet / Förderung für das Stadtarchiv

Mit dem neuen Boxensystem können Emma Petrik und Leiterin Dr. Diana Egermann-Krebs vom Stadtarchiv (v. l.) im Notfall mögliche Schäden an dem unersetzbaren Sammelgut der Stadt Königsbrunn begrenzen.

Das Stadtarchiv Königsbrunn verwahrt das einzigartige kommunale Archivgut der Stadt. Die archivalischen Quellen dokumentieren die Entwicklung Königsbrunns und sind für die Kultur- und Heimatpflege ein unersetzlicher Wissensspeicher. Die historische Überlieferung beginnt mit der Gemeindegründung 1842. Die umfangreichen Bestände geben Einblicke in die politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Lebenswelt und bilden einen reichen Quellenfundus für Sozial- und Alltagsgeschichte. Nachlässe, Firmen- und Vereinsarchive, archivische Sammlungen, Karten, Pläne und Dokumentationsschriftgut runden das Bild der Stadtgeschichte ab.

Immer öfter gehen Hagelgewitter und schwere Regenschauer nieder und richten oftmals enorme Schäden an – so auch 2023 und 2024 in Königsbrunn und angrenzenden Gemeinden. Die Feuerwehren sind in dieser Zeit im Dauereinsatz und müssen zunächst die Zivilbevölkerung schützen und versorgen. Kulturgut kann bei solchen Großschadensereignissen und im Katastrophenfall nur nachrangig gerettet werden. Das Bewahren des schriftlichen Kulturguts gehört allerdings zu den grundlegenden Aufgaben jedes Archivs. Dazu zählt auch eine präventive Notfallplanung. Bislang gab es im Königsbrunner Stadtarchiv keinerlei Notfallvorsorge. Ein erster Schritt war nun die Anschaffung einer sogenannten „Notfallbox“.

Materialien für eine Erstversorgung

Genauer gesagt ist es ein Notfallboxensystem: Fünf stabile Boxen auf einem Transportroller enthalten alle nötigen Materialen für eine Erstversorgung – zum Beispiel eine Abrollstation zum Verpacken beschädigter Archivalien, Materialien zur Reinigung und Dokumentation sowie Werkzeug, Kabel und Scheinwerfer. Im Ernstfall kann dieses sofort verfügbare Notfallboxensystem Handlungsfähigkeit ermöglichen und entscheidend zur Schadensbegrenzung im Archiv beitragen.

Die Stadt Königsbrunn dankt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), der Kulturstiftung der Länder und der Koordinierungsstelle für den Erhalt des schriftlichen Kulturguts (KEK), die diese Maßnahme im Rahmen der KEK-Modellprojektförderung mit 49,95 % Fördermitteln unterstützt haben.