Christine Schwerdtfeger erzählt anschaulich mithilfe des Kamishibai (Bildtheater) das Märchen vom Froschkönig.
Elena erzählt ein ukrainisches Märchen in ihrer Muttersprache.
Märchenhafter Monat März
Für den Monat März hatte sich das Team vom Café Mosaik etwas Besonderes ausgedacht. Anders als üblich war kein spezielles Land oder spezifischer Kulturraum im Fokus, sondern angegliedert am Bücherfrühling hatte man den „Märchenhaften Monat März“ postuliert.
In den Monaten zuvor kamen die Besuchenden bereits bei den vierwöchentlich wechselnden Ländervorstellungen immer wieder mit Märchen aus asiatischen, afrikanischen und europäischen Kulturräumen in Berührung. Dabei wurden bei aller Unterschiedlichkeit auch sehr viele Parallelen entdeckt, die ein schnelles gegenseitiges Verständnis ermöglichten. So kam der Gedanke auf, sich im März noch mehr mit der Welt der Märchen, Sagen und Erzählungen zu beschäftigen. Der Reiz lag auch darin, diese auf unterschiedliche Art und Weise zu vermitteln. Im szenischen Darstellungsspiel, über Tanz und Puppentheater oder in der persönlichen Erzählform wurden so Märchen von Menschen aus der Ukraine, Türkei, Rumänien und aus dem arabischen wie afrikanischen Raum vorgetragen.
Andrea Collisi, Integrationsreferentin der Stadt Königsbrunn und ehrenamtliche Teamleitung, selbst seit ihrer Jugend Märchensammlerin, freute sich über diesen außergewöhnlichen Monat und generell über die Aktivitäten und das zuverlässige Engagement aus der Gemeinschaft. „Ein Jahr, nachdem wir diesen wöchentlichen Termin im Mehrgenerationenhaus initiieren konnten, haben wir regelmäßig ganz besondere interkulturelle Begegnungen. Ich bin sehr dankbar, dass wir mit der MGH-Leiterin Ramona Markmiller so einen Raum hier in Königsbrunn schaffen konnten; den Wunsch und die Vorstellung trug
ich schon so lange in mir.“
Über 100 Nationalitäten
Die Idee, Monat für Monat jeweils eine der über 100 Nationalitäten vorzustellen, die in Königsbrunn wohnen und mit ihrer Kulturvielfalt die Brunnenstadt bereichern, wurde im Café Mosaik vielfach und bunt umgesetzt. Unter anderem standen die Länder Türkei, Italien, Ukraine, Polen im Mittelpunkt, aber auch Brasilin, Eritrea, Afghanistan und Syrien. Und auch der Monat um die jesidische Kultur brachte neben Hintergrundinformationen viel Spaß im Miteinander, oft gemeinsamen Tanz und auch leckeres Essen. Unter dem Monat „Asian Fusion“ stellten einige Königsbrunner Frauen ihre Eindrücke zurückliegender Reisen aus Thailand, Japan und Südkorea vor.
In der Regel traf man sich im vergangenen Jahr in den Räumen des MGH, doch in den Sommermonaten durften mit Erlaubnis von Pfarrer Ernst Sperber auch Bierbänke auf dem Areal vor der evangelischen Kirche St. Johannes aufgebaut und genutzt werden.
Insgesamt kommt ein fester Stamm an Besuchenden aus der türkischen, ukrainischen und afrikanischen Community wie aus Afghanistan und Syrien jeden Donnerstag zusammen. Das Team von sieben Mitgliedern verwandelt dabei wöchentlich neu den eher schlichten Raum in eine einladende Atmosphäre und baut anschließend alles wieder ab.
Einmal im Monat trifft man sich zudem, um die Monatsthemen festzulegen oder auch um Verbesserungsvorschläge zu diskutieren. Es könnten vielleicht noch ein paar mehr „Ur-Königsbrunner“ sich donnerstags dazu gesellen, ist eine der Überlegungen. „Doch es kommen ja immer wieder Menschen punktuell dazu und so soll es ja auch sein, das Mehrgenerationenhaus steht für diese offene Form“, unterstreicht Ramona Markmiller.
Jeder ist herzlich im Café Mosaik willkommen:
donnerstags von 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr
in der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße 98