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Voll auf Draht - Aktuelles aus der Kreisstadt
Ausgabe 52/2022
Stadtrat
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Freizeit- und Erholungskonzept für den Rothgrund

Der Rothgrund dient den Rother Bürgern als beliebter, ortsnaher Erholungsraum zu allen Wochentagen und Jahreszeiten. Aber nicht nur als reiner Erholungsraum, auch als autofreie Verbindungsstrecke zwischen der Allersberger Straße und Gartenstraße bzw. Sieh-Dich-Für-Weg bis Willy-Supf-Platz wird der Talraum längs und quer gerne genutzt. Im Umwelt- und Stadtplanungsausschuss wurde ein neues Konzept, um die Freizeit- und Erholungsqualität zu erhöhen, vorgestellt.

Der Rothgrund stellt sich momentan als Raum mit eher weichen und unspezifischen Freizeitnutzungen dar. Im westlichen Bereich, Höhe Fabrikmuseum/Abenteuerspielplatz und Rothmühlpassagen, wird der Talraum am intensivsten genutzt. Die urbane Nutzung nimmt flussaufwärts Richtung Osten stetig ab und geht nach der Talbrücke der Bundesstraße B2 in die offene Landschaft über. Um dieses Potential für die Stadt und ihre Bürger optimal zu nutzen, Konflikte und Konkurrenz zwischen den Nutzungen zu minimieren und diesen hochwertigen Naturraum langfristig in seiner natürlichen Funktion als Talraum zu erhalten und zu schützen, wurde von der Stadtverwaltung für dieses Herzstück ein Vorschlag für ein tragfähiges und modernes Freizeit- und Erholungskonzept erarbeitet.

Auslöser der längst fälligen Überplanung des Freiraumbereiches war unter anderem der Wunsch, die Skateranlage zu erneuern bzw. eine neue Anlage näher am Innenstadtbereich zu etablieren. Das aktuelle Angebot für ältere Kinder und Jugendliche wird dem Bedarf derzeit ebenfalls nicht gerecht, weshalb seit geraumer Zeit angestrebt wird, dieser Altersgruppe mehr Angebote zu machen.

Der Schwerpunkt bei der Planung liegt im Stadtklimaschutz und in der Freizeitnutzung, im Bewahren der typischen Flusslandschaft und in seiner Verbindungsfunktion. Das Konzept versucht die verschiedenen, teils gegensätzlichen Nutzungen und Ansprüche in Einklang zu bringen und ein funktionierendes Nebeneinander von einem naturnahen, ökologisch funktionierenden Talraum, einem modernen, stadtnahen Freizeit- und Erholungsgebiet, einer extensiven landwirtschaftlichen Nutzung und zeitgemäßem Outdoorsport für alle Bevölkerungsschichten gleichermaßen zu schaffen. Es soll bei allen Umgestaltungen und Erweiterungen vermieden werden, Überschwemmungsflächen zu verringern oder Bereiche zu schaffen, die eine erhöhte Erwärmung des Stadtklimas verursachen. Ferner sollen bei der Erweiterung der Freizeitangebote keine naturschutzfachlichen Konflikte erzeugt werden und keine weiteren Konflikte hinsichtlich einer Lärmproblematik mit den Anwohnern geschaffen werden.

Neue Infrastruktur, mehr für Jugendliche

Die Planungen sehen Erweiterungen in der Infrastruktur, bei Spiel- und Sportanlagen, den gebotenen Freizeiteinrichtungen und dem Erholungsaspekt vor und sollen Angaben zu Pflege und Entwicklung der Freiflächen und Gehölze geben. So sollen zum Beispiel die Zugänge von der Allersberger, aber auch von der Gartenstraße ausgebaut werden und steile Zugänge neu oder besser befestigt werden. Rund um den Abenteuerspielplatz soll die Aufenthaltsqualität erhöht werden, zum Beispiel mit fest installierten Hängematten, auch das Rothufer soll mit Treppenstufen hin zum Wasser geöffnet werden und auch Grillflächen sollen neu gestaltet werden.

Ende Februar fand mit dem Wasserwirtschaftsamt Nürnberg, der Unteren Naturschutzbehörde und der Wasserrechtsabteilung des Landratsamtes eine Begehung statt. Die Vertreter der Stadt stellten die einzelne Vorhaben vor Ort vor, um die prinzipielle Umsetzbarkeit zu prüfen. Im Ergebnis der Begehung können die Vorhaben grundsätzlich planerisch weiterverfolgt werden. Sofern keine weitere Versiegelung im Talraum erfolgt, was zum Beispiel die Ansiedlung einer Skateanlage unmöglich macht. Der in der Sitzung vorgestellte, alternative Standortvorschlag am vorhandenen Spielplatz beim Kaufland wurde von mehreren Ausschussmitgliedern als ungünstig erachtet. Daher wurde ein zeitnahes Gespräch mit der Zielgruppe angesetzt, um weitere Standortmöglichkeiten zu klären.

Das Konzept wurde (nach dem Redaktionsschluss dieser Ausgabe) Ende März auch noch einmal im Stadtrat vorgestellt und diskutiert.