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Voll auf Draht - Aktuelles aus der Kreisstadt
Ausgabe 52/2022
Stadtrat
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E-Carsharing-Konzept für Roth

Die SPD-Stadtratsfraktion hat im Februar einen Antrag für den Haushalt 2022 der Stadtwerke gestellt, in dem die Entwicklung eines Carsharing-Konzepts betrachtet werden soll. Der Antrag sieht vor, dass die Stadtwerke bis zum Herbst 2022 ein E-Carsharing Konzept erarbeiten sollen. Es soll geprüft werden, ob die Stadtwerke ein E-Carsharing-Angebot in Eigenregie bzw. mit einem Kooperationspartner in ihr Portfolio aufnehmen können. Dieses Thema wurde im Stadtrat im Februar diskutiert.

Die Stadtwerke haben den Antrag geprüft. Prinzipiell kann über die Stadtwerke Roth ein E-Carsharing- Angebot eingerichtet werden und hätte einige Vorteile. So wäre für die Bürger ein kostengünstiger Einstieg in das Thema E-Mobilität möglich. Die über die Stadt verteilten Ladesäulen-Standorte oder die stadtwerkeeigenen Parkeinrichtungen könnten dabei als Übergabepunkte für die E-Autos dienen. Zusätzlich sind alle typischen Carsharing-Vorteile für die Bürger vorhanden: kurzfristige und effiziente Nutzung eines Autos, geringe Fahrtkosten, Organisation der Wartung oder Reparatur entfällt, Stellplatz / Parkplatzsuche entfällt, Beitrag zum Umweltschutz.

Allerdings müssen dabei einige Punkte beachtet werden: Die Stadtwerke Roth benötigen einen Kooperationspartner für die Bereitstellung eines Buchungssystems und der Aufwand für Wartung und Pflege der Carsharing-Autos ist sehr hoch. Dies kann nur in Kooperation mit einem Dienstleister bewältigt werden. Der Betrieb des E-Carsharings erfordert zudem einen gewissen Personalaufwand und wird dauerhaft nur mit einem Defizit erfolgen, nach einer Prognose bis zu 50.000 Euro jährlich. Im aktuellen Wirtschaftsplan für das Jahr 2022 der Stadtwerke Roth sind allerdings keine Mittel für das E-Carsharing vorgesehen und der zu erwartende Überschuss fällt deutlich niedriger aus, als das zu erwartende Defizit, das dadurch also nicht abgefangen werden kann.

Die Höhe eines Defizits ist dabei von folgenden Faktoren abhängig: Anzahl und Qualität der bereitgestellten KFZ, Kosten für das Reservierungs- und Buchungssystem, Personalkosten der Stadtwerke und Nutzungsintensität.

Von den fünf Betriebszweigen der Stadtwerke Roth erwirtschaften derzeit bislang nur zwei Sparten sicher einen Überschuss, der zum Ausgleich defizitärer Sparten herangezogen werden kann. Die Stadtwerke Roth bieten sehr gerne ein E-Carsharing in der Stadt Roth an. Allerdings können die Stadtwerke Roth aus wirtschaftlichen Gründen derzeit keinen weiteren Betriebszweig aufbauen, der nur ein Defizit erwirtschaftet. Wenn die Stadtwerke Roth im Auftrag der Stadt Roth ein E-Carsharing-Angebot aufbauen und anbieten sollen, sei eine Übernahme des Defizits durch die Stadt Roth zwingend erforderlich.

Der Stadtrat beschloss auf dieser Grundlage, dass die Stadtwerke bis Ende des dritten Quartals 2022 ein E-Carsharing-Konzept erstellen sollen. Die Kostenübernahme durch die Stadt für die Konzepterstellung sowie für ein späteres mögliches Betriebsdefizit wurden jedoch mehrheitlich abgelehnt.