Der Trend geht zum Baumgrab: Die Nachfrage nach dieser schön gelegenen aber auch kostengünstigeren Grabform ist deutlich gestiegen, informierte der Leiter des Rother Ordnungsamts Rainer Hofer den Stadtrat in seiner März-Sitzung. Deshalb werden hier neue Gräber dieser Art angelegt.
In der bereits bestehenden Abteilung am Nordfriedhof wurde jüngst ein weiterer Bereich für Baumbestattungen ausgewiesen und von der Stadtgärtnerei bereits angelegt. Für diesen Bereich wurden insgesamt 18 Zweier-Urnensysteme und sechs Vierer-Urnensysteme (analog zu den bereits bestehenden Baumgräbern) bestellt. Coronabedingt kommt es jedoch bei der Firma aktuell zu Lieferschwierigkeiten – sobald alles da ist, soll es sofort eingebaut werden. Die Gräber stehen dann den Bürgern*innen zum Kauf zur Verfügung.
Auch auf dem Friedhof in Eckersmühlen soll künftig ein Bereich für Baumgräber eingerichtet werden. Die Stadtgärtnerei wird zu diesem Zweck im Frühjahr dort noch drei größere Bäume setzen, um die dann die Urnen bestattet werden können.
Ein System wie am Nordfriedhof mit Röhren, Deckeln und Namensschildern soll es hier allerdings nicht geben, vielmehr möchte die Stadt dem Wunsch vieler Bürger*innen nachkommen, hier mehr oder weniger anonym unter einem Baum bestattet zu werden. Diesen „Trend“ zum anonymen Baumgrab würden auch die Rother Bestatter*innen bestätigen. Zudem sei diese Art der Baumbestattung mittlerweile vielerorts zu beobachten, unter anderem auch im kirchlichen Teil des Friedhofes an der Kreuzkirche.
Im Eingangsbereich dieser neuen Abteilung in Eckersmühlen soll aber zusätzlich noch eine Stele angebracht werden, auf der die Namen der dort bestatteten Personen angebracht werden können. Zudem wird ein kleiner Weg den Zugang zu dieser Abteilung öffnen.
Am Nordfriedhof laufen bereits die Planungen für eine Umsetzung baumnaher Bestattungen. Geplant ist zunächst ein circa 1.000 Quadratmeter großer Bereich. Grundsätzlich soll auch auf dem Firedhof in Eckersmühlen versucht werden, einen Bereich für baumnahe Bestattungen einzurichten. Problematisch könnte hier aber die heranwachsende Naturverjüngung im Bestand werden, die zum Teil bei einer Umsetzung zurückgenommen werden müsste, zudem gibt es aktuell starken Brombeerbewuchs. Im Sommer soll daher erst einmal die Situation vor Ort mit „vollem Laub“ begutachtet werden und dann über das weitere Vorgehen eine endgültige Entscheidung getroffen werden.
Aus dem Stadtrat kam eine weitere Anregung – nämlich, dass auf dem Nordfriedhof geschützte Räume mit Tischen und Stühlen geschaffen und dieser so attraktiver gemacht werden solle. In den Bereichen sollen Trauernde sich auch einmal ungesehen von anderen aufhalten können. Der Leiter des Ordnungs- und Standesamtes Rainer Hofer erwiderte, dass er sich diesbezüglich verwaltungsintern abstimmen werde.