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Roth bewegt.
Ausgabe 65/2023
Amt & Bürger
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Viele Ideen für den neuen Skaterpark

ine Bowl, also ein Hindernis in Schüsselform, stellte sich als Lieblings-Obstacle der Teilnehmer aus.

Der alte Skateplatz am Rednitzgrund hat ausgedient. Die einzelnen Bestandteile sind in die Jahre gekommen, das Material ist abgenutzt, kaum Spannung sei mehr auf den alten gelben Elementen, wie ein aktiver Nutzer jüngst kritisierte. Nachdem der Stadtrat in seiner Sitzung Ende März final grünes Licht für die Investition des Neubaus eines Skateparks in Höhe von 500.000€ gegeben hatte, folgten am 31. März knapp 20 Teilnehmer dem Aufruf der Stadtverwaltung zur Teilnahme am Planungs-Workshop.

Mit den 500.000€ an genehmigten Mitteln soll wenn möglich noch in diesem Jahr ein Skatepark in der Größe von circa 1.000 Quadratmetern entstehen. Für Bernd Fröhner und Katha Raithel vom beauftragten Planungsbüro Populär ein starkes Zeichen und in den heutigen volatilen Zeiten nicht selbstverständlich, dass sich jemand traut, etwas in dieser Größenordnung zu kreieren. „Eine super Möglichkeit, etwas Einzigartiges zu schaffen, was es so auch in den benachbarten Gemeinden nicht gibt.“ findet Bernd Fröhner, selbst begeisterter Skater, ehemaliger Vizeweltmeister im BMX und seit 2006 Experte für die Planung und den Bau von Skateparks.

Der Skatepark in Roth sei schon ein größeres Projekt, normalerweise werden 400 bis 600 Quadratmeter große Grundstücke bebaut, von mittelgroßen Anlagen spricht man bei 600 bis 800 Quadratmetern.

In Roth gibt es also eine verhältnismäßig große Fläche, die zu gestalten ist. Nach einer detaillierten Standortanalyse hat man einen Platz an der Kläranlage als zukünftigen Standort auserkoren. Perfekt, in Hinblick auf den Lärmschutz und die Erreichbarkeit. Bei der Planung allerdings eingeschränkt sei man laut Stadtbaumeister Wolfgang Baier einerseits durch die geplante Kläranlagenerweiterung und den Bau des neuen Betriebsgebäudes, andererseits wird auch der zukünftige Radweg Büchenbach-Roth in unmittelbarer Nähe zum Skateplatz starten, auch die Grüngutcontainer sind dort fest installiert. Durch die Restriktionen ist für den Neubau eine denkbare Fläche fixiert, die zwar aufgrund sich kreuzender Wege - sogenannter Lines - herausfordernd ist, aber beplant werden kann.

Denn die Nutzergruppen wurden im Lauf der Jahre vielfältiger: heute gibt es nicht nur die klassischen Skater auf ihren Skateboards, sondern auch Inlineskater und vor allem bei den unter 20-jährigen die Gruppe der Scooter (Rollerfahrer). Doch nicht nur die Nutzungsart hat sich in den letzten Jahren geändert, auch die Bauweise von Skateparks. Früher wurde asphaltiert, heute werden die Skateelemente betoniert und auf einer Schottertragschicht platziert, dann wird die Bodenplatte betoniert und flügelgeglättet.

Nachdem die Rahmenbedingungen geklärt waren, wurde um aktive Mitarbeit gefragt. Welche Obstacles, also Einzelelemente wünschen sich die Skater? Was finden sie gut an den gezeigten Parks, was weniger?

Am Workshop anwesend waren hauptsächlich Skater über 20 Jahren, die aber dennoch auch an ihre jüngeren Mitnutzer dachten. Somit war schnell klar: zwei Ebenen müssen es mindestens sein, eine Bowl soll her, auf die unterschiedlichen Nutzerverhalten müsste man eingehen, daher soll es gerade Elemente für die Streetskater ebenso geben wie unebene, sogenannte Pushelemente für Rollerfahrer. Eine gute Mischung soll es sein, auch für unterschiedliche Könnens- und Erfahrungsstufen. Die Hindernisse sollen daher von der Steilheit variieren, so dass sowohl die jüngeren Kinder etwas Fahrbares haben, es aber auch etwas Anspruchsvolleres für die Großen gibt.

Die Hindernisse sind das eine, aber auch über die Infrastruktur selbst sollten sich die Workshop-Teilnehmer Gedanken machen. Schnell war man sich einig: Ein Unterstellplatz mit Ausruhmöglichkeit soll sein, auch Beleuchtung, Trinkwasser und notwendiges Equipment wie Besen und Kehrset sollten mit den Finanzmitteln bereitgestellt werden, um jederzeit Dreck, Scherben oder Ähnliches wegkehren und eine sicher befahrbare Bahn gewährleisten zu können.

Wie soll es nun weitergehen im Projekt? Auf Basis der genannten Ideen soll in den kommenden Wochen ein erster Entwurf entstehen, der dann wiederum mit den Skatern diskutiert werden soll.

Zum Ende des Workshops hin merkte Stadtbaumeister Wolfgang Baier noch an, dass der Bau des Skateplatzes das eine sei, man müsse sich aber auch über den Unterhalt des Platzes Gedanken machen, damit der Skatepark auch möglichst lange gut und gerne genutzt werden kann. Auch die Gründung eines Skatevereins oder die Ernennung ehrenamtlicher „Skateplatz-Verantwortlicher“ sind dabei überlegenswert.