Atilla Caglayan, Leiter der Gasversorgung der Stadtwerke Roth, Dipl.-Ing. FH Karlheinz Vogt, Ö.b.u.v. Sachverständiger der HWK Mittelfranken für das Installateur- und Heizungsbauerhandwerk und Dr. Gerhard Brunner, Werkleiter der Stadtwerke Roth im Heizraum der Stadtwerke Roth.
Das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) wird überarbeitet - seit März 2023 liegt ein Entwurf vor. Viele Wohnungs- und Hauseigentümer*innen fühlen sich durch die Forderung nach 65 Prozent der Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen verunsichert.
Für jemanden, der einen Neubau plant, ist die Wärmepumpe wohl eine der besten Lösungen. Sie kann mit Öko-Strom, wie dem Roth Natur der Stadtwerke Roth, betrieben werden und somit gilt die Wärme als erneuerbar erzeugt. Nahwärmenetze sind in manchen Fällen auch eine gute und zukunftsweisende Lösung.
Am meisten Sorgen macht der Bestand von älteren Wohnungen und Häusern – und das sind, je nach Berechnung, 55 bis 75 Prozent aller Wohneinheiten. Die Wärmepumpe arbeitet gerade im älteren Gebäudebestand nicht so effizient, wenn die Außentemperaturen unter null Grad fallen. Daneben muss eine Wärmepumpe lieferbar sein und Strom zur richtigen Zeit, in der richtigen Menge, zur Verfügung stehen. Das ist eine Herausforderung für Handwerk und Industrie, am Versorgungsthema arbeiten die Stadtwerke Roth.
Mit der Netzplanung aus dem Jahr 2020 soll jedem Haushalt eine PV-Anlage, eine Wallbox und eine kleinere Wärmepumpe ermöglicht werden. Dazu werden jedes Jahr mehrere Kilometer Kabel verstärkt und zahlreiche neue Trafostationen für Roth gebaut.
Um noch schneller Lösungen anzubieten, arbeiten Stadtwerke und Handwerk eng zusammen. Dipl.Ing. FH Karlheinz Vogt aus Allersberg, Obermeister der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik, diskutierte deshalb mit den Stadtwerken Roth nach rasch umsetzbaren Lösungen für den Wohnungsbestand.
„Dort, wo das Gasnetz ausgebaut ist, glauben wir in einer Hybridheizung einen guten Ansatz bieten zu können“, so Atilla Caglayan, Leiter der Gasversorgung der Stadtwerke Roth. Hybridheizungen bestehen aus einer Gastherme und einer Wärmepumpe. Wenn der Wärmebedarf geringer ist oder keine Hochlastzeiten im Stromnetz vorhanden sind, heizt die Wärmepumpe. Wird es außen frostig kalt oder es sind morgens um 8 Uhr oder abends um 18 Uhr Stressphasen im Stromnetz, so kann die Gastherme arbeiten. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dieser Lösung unseren Kunden eine klimafreundliche Lösung anbieten, die zunächst mit dem vorhandenen Gebäude und dem vorhandenen Stromnetz arbeiten kann“, so Werkleiter Dr. Gerhard Brunner.
Dem Eigentümer wird damit Zeit verschafft, Modernisierungen nach und nach anzugehen. Nachdem das Photovoltaik-Strom-Modell der Stadtwerke Roth auf sehr großes Interesse stößt, kann sich Brunner ein ähnliches Angebot für klimaschonende Heizsysteme vorstellen. Obermeister Vogt zeigt sich offen für weitere Gespräche – vielleicht gibt es im Herbst die Mietwärmepumpe oder Hybridheizung von den Stadtwerken Roth.