Energieeffizienz mit ESC(+)

Spätestens mit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar 2022 ist allen bewusst, dass sorgfältiger mit Energie umgegangen werden muss. Trotz der durchgeführten Maßnahmen im letzten Winter liegt im Gebäudesektor noch viel ungenutztes Potenzial brach.

Auch wenn die Gasversorgung in diesem Jahr weitestgehend gesichert ist: Energiesparen ist wichtig, für den Geldbeutel, aber vor allem auch für das Klima. Bisher wurden die auf Bundesebene gesetzten Klimaziele zum Energiesparen im Gebäudesektor verfehlt.

In den Liegenschaften der Stadt Roth konnten im letzten Winter erfreulicherweise durch vielfältige Energie-Einsparmaßnahmen Reduzierungen von rund 20 % erzielt werden, unter anderem durch die Regelung der Raumtemperatur auf 19 °C und die Sensibilisierung der Mitarbeiter*innen. Auch wenn ein Großteil der Ersparnisse auf den außergewöhnlich milden Winter zurückgeführt werden kann, sind die Einsparungen dennoch beeindruckend. Durch einen Steuerungs-Automatismus könnten sie aber weiter optimiert werden.

Hier setzt bei Nichtwohngebäuden unter anderem das Energieeinspar-Contracting (ESC) an. ESC ist ein Konzept, bei dem ein spezialisierter Dienstleister, oft als "Contractor" bezeichnet, in bestehenden Gebäuden und Anlagen nach Möglichkeiten sucht, den Energieverbrauch zu senken. Durch das umfangreiche Fachwissen des Contractors und dessen Erfahrung im Bereich der Energieeffizienz können somit bis zu 20 Prozent Energie eingespart werden, beispielsweise durch die Implementierung effizienterer Technologien, die Optimierung von Gebäudesystemen, einer effektiven Nachtabsenkung oder durch die Einführung erneuerbarer Energiequellen. Der Contractor wird von den erzielten Energieeinsparungen bezahlt und legt diese wiederum in weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Energiekosten an. Er trägt aber auch das Risiko: Wenn die Ziele nicht erreicht werden, trägt der Dienstleister die Verluste, nicht die Kommune.

Führt der Contractor zusätzlich eine energetische Sanierung an der Gebäudesubstanz durch, handelt es sich um das sogenannte ESCplus, das einen Baukostenzuschuss erfordert. In der Stadtratssitzung vom 31. Mai 2023 wurde beschlossen, 15 Liegenschaften mit dem einfachen ESC zu optimieren: drei weitere sollen im ESCplus-Verfahren saniert werden: die Grundschule Pfaffenhofen, die Mehrzweckhalle Pfaffenhofen und das Stadtbauamt.

Aktuell befindet sich das Projekt in der Ausschreibungsphase. Wenn alles planmäßig verläuft, kann das Projekt voraussichtlich im Jahr 2025 abgeschlossen sein.

Die Stadt Roth wird als eine von 17 Modellkommunen in der kompletten ESC(+)-Projektphase von der deutschen Energieagentur (dena) unterstützt, unter anderem mit fachlicher Expertise und Netzwerktreffen; die dena übernimmt außerdem die Beraterkosten. Wer weitere Informationen zum ESC(+) in Roth nachlesen möchte, findet diese auch unter der Projekt-Seite der dena.