Titel Logo
Roth bewegt.
Ausgabe 70/2023
Energie & Umwelt
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Statt Autofahren

Dr. Joachim Holz zog eine positive Bilanz zum diesjährigen STADTRADELN.

Auch in diesem Jahr gab es wieder viele strahlende Sieger*innen.

Vom 2. bis 22. Juli hieß es in Roth zum dritten Mal „Radeln für den Klimaschutz!“ Im Rahmen der Bürgerversammlung wurden Preise an die erfolgreichsten Teams und Einzelradelnden verliehen. Erstmalig wurden auch die "Alltagsradler*innen" besonders ausgezeichnet.

Bei der internationalen Aktion STADTRADELN geht es darum, 21 Tage lang möglichst häufig Alltagswege mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückzulegen und damit ein Zeichen gegen den Klimawandel zu setzen. Die Stadt Roth beteiligte sich heuer zum dritten Mal an dem Wettbewerb – und konnte sich gegenüber den Vorjahren noch einmal deutlich steigern: Im Vergleich zu 2022 wurden fast 50 % mehr Kilometer mit dem Rad zurückgelegt – insgesamt 106.365 Kilometer!

Bei der Preisverleihung im Rahmen der Bürgerversammlung in der Kulturfabrik zeigte sich Dr. Joachim Holz, der als Energie- und Klimaschutzbeauftragter im Rother Stadtrat die Aktion koordinierte, besonders erfreut über die deutlich gestiegene Beteiligung: „Wir hatten heuer im Wettbewerbszeitraum 411 aktiv Radelnde. Das sind über 42 % mehr als 2022! Damit verbessern wir uns von Platz 63 auf Platz 41 von 168 in der Größenklasse der Kommunen zwischen 10.000 und 49.999 Einwohnern - ein sehr beachtliches Ergebnis!“

Er machte allerdings auch deutlich, dass da noch „viel Luft nach oben“ ist: „Rein rechnerisch bedeutet das, dass jede Rotherin und jeder Rother in den drei Wochen 4,15 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt hat. Der deutschlandweite Spitzenreiter (Altshausen im Landkreis Ravensburg) kommt da auf fast 79 Kilometer!“ Er appellierte daher an alle: „Lasst das Auto immer wieder einmal stehen und schwingt euch aufs Fahrrad! Ob auf dem Weg zum Bäcker oder beim Abholen der Kinder: Ihr werdet euch wundern, wie gut es tut, sich mit dem Rad an der frischen Luft zu bewegen. Und häufig seid ihr sogar schneller als mit dem Auto!“

Bei der Siegerehrung wurden zunächst die Teams mit der größten Zahl an Radkilometern insgesamt geehrt: Mit 11.989 Kilometern errang das Team der Kreisklinik Roth den ersten Platz und konnte sich damit im Vergleich zu 2022 um zwei Plätze verbessern. Der Sieger der beiden Vorjahre, das Team „Cappuccinotruppe Well.Come Roth“ kam mit 9.251 Kilometern auf Platz 2. Mit 8.188 Kilometern steigerte sich die Wilhelm-von-Stieber-Realschule noch einmal deutlich und erzielte damit die Bronzemedaille – und zugleich den ersten Platz im Sonderwettbewerb „Schulradeln“. Erstmalig dabei war die Staatliche Berufsschule Roth - und erreichte mit 7.847 Kilometern auf Anhieb die Silbermedaille im „Schulradeln“.

Keine Überraschung gab es bei den Teams mit der höchsten Pro-Kopf-Leistung: Wie im Vorjahr siegten die „Superradler“ (1.051 km pro Kopf), gefolgt von den Teams „KHTL/Augustinum“ (788 km pro Kopf) sowie „Da schleift doch irgendwas“ (667 km pro Kopf).

Bei der Prämierung der besten Einzelleistungen der Frauen errang die „Superradlerin“ Irmgard Maas (1.153 km) wie im Vorjahr den ersten Platz, knapp gefolgt von Renate Monatsberger von der „Kreisklinik Roth“ (1.036 km) und Andrea Saß (KHTL/Augustinum, 913 km)

Bei den Männern belegten zwei Vertreter der „Cappuccinotruppe Well.Come Roth“ mit 1.803 km bzw. 1.234 km die Plätze 1 und 3. Lars Ohlson von der Freiwilligen Feuerwehr Roth errang „Silber“ (1.266 km).

Eine faustdicke Überraschung stellte sich bei der neu eingeführten Kategorie „Senior*innen“ (ab Geburtsjahr 1960 und älter) heraus: Die vier ersten Plätze gingen an Radler*innen, die auch bei den Einzelwertungen der Frauen und Männer weit vorne lagen: Irmgard und Michael Maas (1.153 km bzw. 1.141 km, beide im Team „Superradler“) lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Mario Kerling und Renate Monatsberger.

Ganz im Sinne der Zielsetzung von STADTRADELN, auf das Auto zu verzichten und möglichst viele Alltagswege mit dem Fahrrad zurückzulegen, führte die Stadt Roth in diesem Jahr die Preiskategorie „Alltagsradler*innen“ erstmalig ein. Dazu war vorab abgefragt worden, an wie vielen Tagen die Teilnehmenden während des Wettbewerbszeitraums kein Auto benutzt hatten. Diese multipliziert mit der Anzahl der Radfahrten insgesamt wurde als Maßzahl für diese Preiskategorie herangezogen. Mit 122 Radfahrten und 20 autofreien Tagen bedeutete das Platz 1 für Ingeborg Otzelberger („Offenes Team“), gefolgt von Jürgen (67/21, „Cappuccinotruppe Well.Come Roth“) und Isabell Dengler (65/21, Landratsamt Roth).

Alle Geehrten durften sich über attraktive Preise der Sponsoren 2-Rad Müller, EDEKA Fischer, OBI, Radio Gluch, REWE Engelhardt, SAYAM Thai Massage, Kreismetropole Roth, TEAMCHALLENGE GmbH, Volkshochschule im Landkreis Roth sowie den Stadtwerken und der Stadt Roth freuen.

Bürgermeister Andreas Buckreus und Klimaschutzbeauftragter Joachim Holz bedankten sich sehr herzlich bei allen Teilnehmer*innen für ihr Engagement und bei den Sponsoren für ihre großzügige Spendenbereitschaft.

Ein besonderer Dank des Ersten Bürgermeisters galt den STADTRADELN-Stars Gerd Müller, Markus Schaffer und Gerhard Wendler, die während des dreiwöchigen Wettbewerbszeitraum komplett auf ihr Auto verzichtet und zudem noch verschiedene Aktivitäten rund ums Rad angeboten haben.

Hintergrundinformationen zur Klimaschutzinitiative der Stadt Roth und Details zum Stadtradeln-Wettbewerb sind unter https://www.stadt-roth.de/klima zu finden.

Die STADTRADELN-Stars verpflichten sich, während des Aktionszeitraumes komplett auf das Auto zu verzichten.

Gerhard Wendler

"Ich nehme am STADTRADELN teil, weil es ein wichtiges Thema anspricht: Wir stecken in einer Klimakrise und benötigen daher dringend die Wende im Verkehrswesen. Dabei trägt das Fahrrad im Nahverkehr eine Schlüsselfunktion, denn auf den zwei Rädern kommt man schnell und emissionsfrei nahezu überall hin und tut dabei auch noch etwas für seine Gesundheit."

Gerd Müller

"Schon seit dem Vorjahr kann man mich oft auf unserem Lastenrad fahren sehen, denn nicht nur größere Besorgungen kann ich ohne Probleme transportieren, es macht auch noch unglaublich viel Spaß. Das Beste ist aber: gerade auf Kurzstrecken bin ich damit eigentlich immer schneller als mit dem Auto. In der Regeln umfahren ich den Stau an den Ampeln und die Parkplatzsuche bleibt mir zusätzlich erspart."