In einer separat einberufenen Stadtratssitzung wurde am Mittwoch, 30. Oktober die Rahmenplanung für das „Modellprojekt LAND STADT BAYERN – ROTHER NEULAND“ vorgestellt.
Bevor Prof. Dipl. Ing. Schirmer die Details für die Entwicklung des künftigen Stadtviertels präsentierte, wies Stadtbaumeister Wolfgang Baier daraufhin, dass die Planung informellen Charakter habe. Sie sei die sehr gute konzeptionelle Basis für den weiteren Planungsprozess.
Schirmer visualisierte gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten de Buhr auf über 50 Folien, wie das Rother Neuland künftig aussehen könne. Im Rahmen von mehreren Konzeptwerkstätten, die im Laufe des Jahres durchgeführt wurden, wurde eine Basis erarbeitet, auf die zukünftig aufgebaut werden könne. Dort wurde mit Behörden, Fachleuten und Vertreter*innen des Stadtrates über die Themen Klima, Umwelt, Freiraumgestaltung, Hochwasserschutz, Zwischennutzung, Mobilität, Erschließung, Ver- und Entsorgung, Energie und Immobilien ausgiebig beraten und machbare Lösungen erarbeitet
Herausgekommen ist der Entwurf eines autofreien KlimaPARKquartiers mit Wohnhöfen, die zukünftig ein Zuhause für bis zu 900 Rother*innen bieten könnten, mit einem Gemeinschaftsquartier, einem sogenannten Mobilitätshub mit Wärmezentrale und Parkdeck, einer Bogenhalle als attraktive Anlaufstelle für Kultur, Handel oder Gastronomie und einer großzügigen Freiflächengestaltung, die von allen Rother*innen genutzt werden und damit den Freizeitwert der Stadt enorm aufwerten könnte. Durch Erhalt bestehender Gebäude wie der Pforte in Form einer Kabeltrommel, der Bogenhalle oder des ehemaligen Bürohochhauses will man nicht nur graue Energie nutzen, sondern auch die Historie des Geländes bewahren.
Während ein breiter Teil des Gremiums die vorgestellte Rahmenplanung lobte, wurden gleichzeitig Kritik und Bedenken an der Umsetzung des Projektes geäußert, da Fragen der Wirtschaftlichkeit noch nicht besprochen worden seien und Kritikpunkte zu wenig in die Rahmenplanung eingeflossen sind. Stadtbaumeister Baier würdigte die Bedenken, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass man in den nächsten Planungsschritten weitere objektive Entscheidungsgrundlagen wie eine Wirtschaftlichkeitsberechnung aufbereiten und bereitstellen werde und dass das Gremium auch weiterhin flexibel auf die Rahmenplanung einwirken könne.
Das Gremium beschloss damit einstimmig die Beauftragung der Verwaltung mit einer Öffentlichkeitsbeteiligung und Beteiligung der Träger öffentlicher Belange.