Auf dem Dach von Schloss Ratibor sollen die Rother Störche zukünftig ihr Nest aufbauen.
Ein neues Zuhause sollen die Rother Störche in diesem Jahr bekommen. Ihr Nistplatz soll vom ehemaligen Post-Gebäude zum Dach des Rother Wahrzeichens, dem Schloss Ratibor, verlegt werden.
Seit drei Jahren brütet auf dem ehemaligen Postgebäude am Marktplatz ein Rother Storchenpaar. Die Störche sind wunderbar anzusehen, sorgen aber teilweise mit ihrem Nistplatz für Unmut. Durch die Lage des Nests direkt an der Fassade wird diese nicht nur mit dem Kot der Störche, sondern auch deren Nistmaterial und Futter in Form von toten Kleintieren beschmutzt. Das führt nicht nur zu Geruchsbelästigung, sondern vor allem zu einem extrem hohen Reinigungsaufwand, der weder finanziell noch personell gestemmt werden kann.
Auch das angrenzende Café kämpfte in den vergangenen Jahren mit Hygieneproblemen durch den Kot. So sei nicht nur der Außenbereich betroffen gewesen, sondern der Dreck wurde auch regelmäßig ins Geschäft getragen.
Um eine tragbare Lösung für die unterschiedlichen Parteien herbeizuführen, hat sich die Stadt Roth eingeschaltet und mit den Anwohnern, den angrenzenden Gewerbetreibenden, dem LBV, dem Verein für Vogelschutz und Vogelpflege Roth und Umgebung e. V. sowie der höheren Naturschutzbehörde bei der Regierung von Mittelfranken in Ansbach das Gespräch gesucht und verschiedene Lösungsansätze besprochen.
Eine Verlegung des Nests in die Mitte des Daches wurde aus Kosten- und Haftungsgründen abgelehnt. Unter der Bedingung, dass in der Nähe ein Nistersatz und auf dem aktuellen Gebäude eine Vergrämungsmaßnahme geschaffen werden, erteilte die höhere Naturschutzbehörde nach ausgiebiger Prüfung eine Sondergenehmigung für die Entfernung des Nests. Als Nistersatz wird nun die bereits bestehende Konstruktion auf dem Westflügel von Schloss Ratibor genutzt. Diese steht dort nun schon seit einigen Jahren, wurde bislang von den Störchen jedoch nicht mehr angenommen.
Um dies zu ändern, wurden gemeinsam mit dem LBV und dem Verein für Vogelschutz und Vogelpflege Roth und Umgebung e. V. Maßnahmen besprochen, die Mitte Februar direkt umgesetzt wurden, denn für die Schaffung des Nistersatzes und die Entfernung des bestehenden Nests wurde eine Frist bis Ende Februar 2025 gesetzt, da im Anschluss die Brutzeit beginnt.
So erhielt die bestehende Auflage eine mit Löchern versehene Erhöhung des Randes, um das Anbringen und Verankern von Stöcken durch den Storch zu erleichtern und die Festigkeit vom Nest zu erhöhen. Dazu wurde der Blitzableiter aus der Mitte der Plattform entfernt und an den Rand versetzt. Außerdem wurden Nistmaterial auf die Plattform aufgebracht und Kotspritzer mit Kalk imitiert. All diese Maßnahmen können erfahrungsgemäß dazu führen, dass für den Storch ein Platz als geeignet erscheint und daher besiedelt wird.
Die Fläche vor der ehemaligen Post am Marktplatz kann frisch gereinigt wieder vollständig genutzt werden, wodurch wieder ein Parkplatz mehr zur Verfügung steht.
Alle Maßnahmen und auch die Zeitplanung erfolgten in enger Abstimmung mit der höheren Naturschutzbehörde, um sicherzustellen, dass hier keine Vorschriften missachtet und dem Storch kein Schaden zugefügt wird. Es bleibt zu hoffen, dass das Rother Storchenpaar das frische neue Nest auf dem Wahrzeichen der Stadt annimmt.