Gleich neun Spaten für die Erweiterung der Zentralkläranlage: Stefan Köhn (Geschäftsführer Erdbau Reithelshöfer GmbH), Susanne Nefzger (Leitung Vertrieb BAUER Spezialtiefbau GmbH), Thomas Hitz (Projektleiter Ingenieurbüro Dr. Resch & Partner), Landrat Ben Schwarz, Erster Bürgermeister Andreas Buckreus, Stadtbaumeister Wolfgang Baier, Regine Schatz (Geschäftsführerin Ingenieurbüro Dr. Resch & Partner), Christian Arnold (Projektleiter Stadt Roth), Andreas Ott (Leiter Kläranlage Stadt Roth) (v.l.n.r.)
Mit der Erweiterung der neuen Kläranlage wappnet sich die Stadt Roth für die Anforderungen der nahen Zukunft. Zehn Monate nach dem Beschluss der Entwurfsplanung im Rother Stadtrat am 28. Mai 2024 ist auf dem Gelände am Rande des Büchenbacher Weges eine Großbaustelle eingerichtet, auf der der offizielle Spatenstich termingerecht von Vertretern der beauftragten Unternehmen, lokalen Politikern und Mitarbeitenden der Stadt durchgeführt wurde.
Etwa sechzig Gäste sind am 26. März auf dem Gelände der Zentralkläranlage zusammengekommen, um den bedeutsamen Spatenstich für die Erweiterung der Zentralkläranlage zu zelebrieren. Der Betrieb einer Kläranlage basiert auf einer wasserrechtlichen Genehmigung, die jeweils für einen Zeitraum von 20 Jahren ausgestellt wird. Für den erforderlichen Antrag müssen viele Daten erhoben und ausgewertet werden: Um den zukünftigen Bedarf und die notwendigen Anforderungen zu ermitteln, waren neben der Aufstellung von Betriebsdaten unter anderem Nachweise zur Auslastung, des baulichen Ist-Zustandes und der eingesetzten Verfahrenstechnik erforderlich. Das bereits 2016 beauftragte Ingenieurbüro Dr. Resch & Partner stellte all diese Daten in einem umfassenden Antrag zusammen, der im August 2021 am Wasserwirtschaftsamt eingereicht wurde.
Mit einem Prognosezeitraum von zwanzig Jahren muss die Zentralkläranlage Roth zukünftig auf 96.000 Einwohnerwerten statt bisher 65.000 Einwohnerwerten ausgebaut werden, um die wasserrechtliche Erlaubnis bis voraussichtlich 2046 zu erhalten. Neben zwei zusätzlichen Nachklärbecken, einem Biologiebecken mit jeweils einer mechanischen Nitrifikation- und Denitrifikationsstraße und einem weiteren Maschinengebäude muss auch die Peripherie entsprechend ausgebaut werden. Das umfasst neben neuen Zufahrten unter anderem zusätzliche Betriebsgebäude, Schlammwasserspeicher und eine Energiezentrale. In Summe ist für das 37 Millionen schwere Bauprojekt die europaweit öffentliche Ausschreibung von 42 Einzelgewerken notwendig.
„Wenn man diesen Betrag liest, muss man erstmal kräftig schlucken. Aber mit der quantitativen und qualitativen Erweiterung der Zentralkläranlage kommen wir als Kommune einer unumstößlichen Pflichtaufgabe nach. Wir müssen das Geld in die Hand nehmen um auch in Zukunft eine funktionsfähige Abwasserreinigung sicherstellen zu können.“ sagte Roths Erster Bürgermeister Andreas Buckreus im Rahmen seiner Begrüßungsrede anlässlich des bevorstehenden Spatenstichs. Und Landrat Ben Schwarz ergänzte „Hier wird nicht nur in die Infrastruktur investiert, sondern auch in den Grundwasserschutz. Dieser bedachte Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen ist wichtiger denn je.“ Nach dem Bürgermeister und dem Landrat begrüßte auch Regine Schatz vom beauftragten Ingenieurbüro Dr. Resch & Partner die Gäste und gab einen Abriss über die geplante Projektdurchführung.
Bevor der Erste Bürgermeister die Vertreter der Projektbeteiligten zum gemeinsamen Spatenstich aufforderte, platzierte er noch ein Herzensanliegen: „Ein besonderes Dankeschön gilt nicht nur allen Projektbeteiligten rund um Projektleiter Christian Arnold, die dieses Mammutprojekt stemmen, sondern vor allem den Anwohnern hier am Büchenbacher Weg, die die Auswirkungen der Groß-Baustelle spüren. Es ist leider nicht zu verhindern, dass Sie während der Bauphase Beeinträchtigungen haben werden. Umso mehr danken wir Ihnen für Ihr Verständnis, damit wir auch in Zukunft eine funktionierende Kläranlage haben“.
Der Bauzeitraum selbst ist bis März 2028 vorgesehen; da die vorübergehende wasserrechtliche Erlaubnis Ende 2026 ausläuft, sollen bis dahin die Baumaßnahmen für die Klärbecken abgeschlossen sein. Danach folgt die Fertigstellung der begleitenden Peripherie.
Übrigens sucht die Stadt Roth auch für die Zentralkläranlage Unterstützung. Weitere Infos unter www.stadt-roth.de/karriere