Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
die Flüchtlingssituation im Landkreis ist nach wie vor sehr angespannt.
Der Landrat nimmt alle Landkreisgemeinden in die Pflicht, an der Unterbringung mitzuarbeiten.
Es sollen Standorte für Wohncontainer oder leerstehende Gebäude geprüft und gemeldet werden.
Der Stadt Scheßlitz wird aber von Seiten des Landratsamtes ein bisher sehr vorbildliches Verhalten attestiert, da wir schon 101 Flüchtlinge dezentral untergebracht haben und alles problemlos verläuft.
Dies ist in erster Linie den Vermietern und unseren ehrenamtlichen Helfern zu verdanken. Auch unser Share-Café, mit unseren ehrenamtlichen Betreuerinnen Michaela Schirnick, Margit Schlaug und ihrem Team, ist zu einem beliebten Treffpunkt geworden.
Die Diskussion um Wohncontainer ist aber nach wie vor aktuell.
Verschiedene Gemeinden haben schon Möglichkeiten zur Errichtung von Wohncontainern auf eigenen Grundstücken geprüft und auch genehmigt. In manch anderen Gemeinden gibt es noch Gesprächsbedarf.
Die letzte Möglichkeit für den Landkreis wäre die Belegung von Turnhallen.
Dies sollte meiner Meinung nach aber hier in Scheßlitz absolut vermieden werden, da unsere Turnhallen für Schulsport und Vereinssport vollkommen belegt sind.
Der Landkreis ist nun bereit, sein eigenes Gebäude (Alter Nettomarkt) zu nutzen. Es wird hier eine Notunterkunft für ca. 60-80 Flüchtlinge eingerichtet.
Mit Unterstützung unserer Freiwilligen Feuerwehren aus Burgellern-Schlappenreuth, Burglesau, Scheßlitz, Straßgiech und Peulendorf,den Maltesern und Johannitern sowie den BRK-Bereitschaften konnte die Unterkunft vorbereitet werden.
Die Entscheidung, in diesem Gebäude eine Notunterkunft zu errichten, wurde Anfang Januar 2023 getroffen und uns mitgeteilt. Dies bedeutet für Scheßlitz, dass wir neue Flüchtlinge, die in der Verantwortung des Landkreises untergebracht werden, bei uns willkommen heißen dürfen.
Somit sollte die Diskussion um Containerwohngebäude oder Belegung von Turnhallen in Scheßlitz vorerst erledigt sein.
Die ersten Flüchtlinge werden Mitte des Monats Januar eintreffen.
Sicher wird es auch wieder kritische Stimmen geben.
Wir sollten uns aber unserer Verantwortung als Christen bewusst werden, um in Not geratenen Menschen zu helfen.
Albert Schweitzer hat einmal geschrieben:
„Man muss etwas, und sei es noch so wenig, für diejenigen tun, die Hilfe brauchen, etwas, was keinen Lohn bringt, sondern Freude, es tun zu dürfen“
In diesem Sinne bitte ich Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, um Ihr Wohlwollen den neuen Flüchtlingen gegenüber.
Wir haben es bisher vorbildlich geschafft, in unserer Großgemeinde eine gemeinsame Lebensgrundlage zu schaffen, ohne dass irgendjemand Nachteile in Kauf nehmen musste.
In folgenden Ortsteilen leben in der Zwischenzeit, zum Stand 23.12.2022, unsere Flüchtlinge:
Burgellern 9 Personen
Demmelsdorf 2 Personen
Scheßlitz 67 Personen
Schweisdorf 11 Personen
Starkenschwind 12 Personen,
davon sind 35 Kinder und Jugendliche.