Hinter der Rathaustür - Bürgermeisterin berichtet
Waschplatz in der Rosenau – warum wir ihn schließen mussten
„So eine Frechheit!“ – so oder ähnlich klangen einige Rückmeldungen, als bekannt wurde, dass der gemeindliche Waschplatz in der Rosenau geschlossen wird. Und ich kann den Ärger nachvollziehen. Wer über Jahre regelmäßig dort den Rasenmäher vom Grasschnitt befreit oder den Traktor nach der Ernte vom Ackerstaub gereinigt hat, für den gehört der Waschplatz einfach dazu. Es war praktisch, unkompliziert – und direkt vor der Haustür.
Doch die Zeiten ändern sich.
Früher war es üblich, Fahrzeuge auf dem eigenen Hof zu waschen – egal ob Auto, Motorrad oder Arbeitsgerät. Dass dabei Öl, Bremsstaub, Putzmittel und andere Rückstände ungefiltert ins Erdreich gelangten, war lange kein Thema. Bis der Schutz unseres Bodens und Grundwassers – zurecht – in den Fokus rückte.
Umweltschutz, Wasserrecht und technische Anforderungen machten aus einfachen Waschplätzen bauliche Anlagen mit klaren Vorgaben:
- Ölabscheider müssen eingebaut werden.
- Abwasserleitungen müssen korrekt angeschlossen sein.
- Die Anlage muss regelmäßig gewartet und kontrolliert werden.
All das dient dem Schutz unseres Trinkwassers – ein kostbares Gut, für das wir alle Verantwortung tragen.
Doch mit diesen Anforderungen steigen auch die Kosten. Genau das ist der Grund, warum viele kleinere kommunale Waschplätze in den vergangenen Jahren nach und nach geschlossen wurden – auch in unserer Region. Parallel entstanden moderne, umweltgerechte Waschanlagen in den umliegenden Gemeinden, die heute einen Großteil des Bedarfs abdecken.
Für den Waschplatz in der Rosenau stand zuletzt eine grundlegende Sanierung an. Besonders der veraltete Ölabscheider macht eine kostspielige Erneuerung notwendig – mit veranschlagten Kosten von über 35.000 Euro. Eine Summe, die in keinem sinnvollen Verhältnis mehr zur tatsächlichen Nutzung steht.
Nach sorgfältiger Abwägung hat der Gemeinderat daher entschieden, den Waschplatz in der Rosenau dauerhaft zu schließen. Das ist kein leichter Schritt, aber einer, der aus fachlicher und finanzieller Sicht unausweichlich ist.
Ich weiß: Für alle, die ihn regelmäßig genutzt haben, ist das ärgerlich. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir diese Entscheidung im Sinne der Allgemeinheit und der Umwelt treffen mussten.
Für die Reinigung von Fahrzeugen empfehlen wir die Nutzung umliegender Waschanlagen, etwa in Dietenhofen oder Markt Erlbach. Diese verfügen über die notwendigen technischen Einrichtungen, um auch in Zukunft umweltgerecht zu reinigen.
Herzlichen Dank für Ihr Verständnis.