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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Neuhof an der Zenn mit den amtlichen Bekanntmachungen der Mitgliedsgemeinden Neuhof an der Zenn und Trautskirchen
Ausgabe 16/2023
Verschiedenes
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Arbeitsgruppe „Klimaresilienter Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim“, Workshop 3: Land- und Forstwirtschaft

Fotos: Wasserwirtschaftsamt Ansbach

Durch den Klimawandel werden Förster und Landwirte zukünftig mit längeren Dürreperioden zu kämpfen haben. Zudem fehlt die zur Grundwasserneubildung so wichtige Schneedecke im Winter. Insgesamt ist ein Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur zu verzeichnen.

Im Rahmen des 3. Workshops in Ermetzhofen wurde erarbeitete, welche Bewirtschaftungsformen und welche anderen Anpassungsmechanismen es in Anbetracht des Klimawandels für die Land- und Forstwirtschaft gibt. Aus diesem Grund haben neben den ständigen Workshop Partnern auch Vertreter des Amtes für Ernährung Landwirtschaft und Forsten und des Bayerischen Bauernverbandes, sowie Landwirte und Förster am Workshop teilgenommen. Am Vormittag wurden gemeinsam 2 Exkursionsziele besichtigt. Im Bereich der Landwirtschaft war es der Vorzeigebetrieb von Herrn Schrüffer bei Weigenheim und im Bereich der Forstwirtschaft waren es die Mittelwälder Bad Windsheims, die durch den städtischen Förster Herrn Finnberg vorgestellt wurden. Am Nachmittag sind die gesammelten Eindrücke mit neuen Ideen und Erkenntnissen erst gemeinsam in großer Runde und anschließend in drei Kleingruppen diskutiert worden.

Eine klimaangepasste Landwirtschaft sollte in Zukunft auf eine bodenschonende Bewirtschaftung achten. Dies kann gelingen, wenn soweit es möglich ist, auf intensive Bodenbearbeitung verzichtet wird und stattdessen die Saatausbringung mittels Mulch- oder Direktsaat erfolgt. Durch intensive Bodenbearbeitung wie Pflügen, kann es dazu kommen, dass eine erhöhte Menge von im Boden gespeichertem Wasser verdunstet. Außerdem kann es zur Bodenverdichtung kommen. Ebenso wichtig für eine klimaresiliente Landwirtschaft ist ein aktiver Humusaufbau. Dies gelingt beispielsweiße durch das Ausbringen von organischem Dünger und das Einarbeiten bzw. Mulchen von Zwischenfrüchten (Luzerne) und Vorkulturen (Stroh von Getreidepflanzen). Ein erhöhter Humusgehalt sorgt für eine bessere Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens und steigert darüber hinaus den Ertrag, durch eine bessere Nährstoffversorgung der Nutzpflanze.

Im Forst ist es wie in der Landwirtschaft vor allem das fehlende Wasser und die erhöhte Temperatur, die den Bäumen zu schaffen macht. Eine Möglichkeit um diesem Problem zu begegnen ist ein Waldumbau. Hierzu können Baumarten gepflanzt werden die in Regionen vorkommen, in denen unser kommendes Klima bereits vorherrschend ist (zum Beispiel Südfrankreich). Eine weitere Möglichkeit den Wald auf das zukünftige Klima vorzubereiten, ist eine Umstellung der Waldbewirtschaftungsform. Eine besonders geeignete Waldbewirtschaftungsform, um dem Klimawandel mit heimischen Baumarten zu begegnen ist der Mittelwald. Als solchen bezeichnet man Wälder bei denen ein Großteil der Bäume alle 30 Jahre auf Stock gesetzt wird und nur wenige große Bäume im Bestand verbleiben. Die gefällten Bäume treiben schon im ersten Frühjahr wieder aus und können sich über das bereits vorhandene Wurzelwerk sehr gut mit Wasser versorgen. Weiter wird es im Forst immer wichtiger werden Wasser im Wald zu halten. Dies kann durch das liegenlassen von Totholz, oder durch gezieltes Einleiten von Niederschlagswasser (beispielsweiße aus Wegseitengräben) gelingen.

Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich im August in einem weiteren Workshop mit den Herausforderungen des Klimawandels für Sonderkulturen, Weinbau und Teichwirtschaft und welche Lösungsansätze es dafür gibt.