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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Neuhof an der Zenn mit den amtlichen Bekanntmachungen der Mitgliedsgemeinden Neuhof an der Zenn und Trautskirchen
Ausgabe 17/2023
Verschiedenes
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Obstschätze gesucht

Landkreis nimmt an Sortenerhaltungskonzept teil

Die Apfelsorte Edelborsdorfer gilt als eine der ältesten, namentlich bekannten Sorten in Deutschland. Ein Vertreter hiervon wächst nachgewiesenermaßen in Burgbernheim. Da in den weitläufigen Streuobstbeständen des Landkreises weitere Obstschätze vermutet werden, beteiligt sich dieser am Citizen-Science-Projekt „Sortenerhalt Streuobst Bayern“ der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Baumbesitzer mit unbekannten Apfel- oder Birnensorten können diese im Herbst von Pomologen bestimmen lassen. Entscheidend hierfür ist jedoch das Alter des Baumes, denn das in den letzten 50 Jahren gepflanzte Obstsortiment ist zumeist bekannt und nicht Ziel dieser Forschung. Vielmehr dient dieses Projekt der Kartierung und dem Erhalt alter, unbekannter Sorten, erläutert Streuobstberater Florian Kleinschroth, der das Projekt im Landkreis zusammen mit Kreisfachberater Richard Krämer betreut. Vom 18. bis 27. September und noch einmal vom 09. bis 18. Oktober können Äpfel und Birnen zur Bestimmung abgegeben werden. Verschiedene, dezentrale Annahmestellen sind dazu im Landkreis geplant. Für eine exakte Bestimmung werden ca. sechs typische Früchte des Baumes, am Besten in einer Papiertüte verpackt, benötigt. Zusätzlich muss ein Meldebogen abgegeben werden (ab September auch zum Download unter www.kreis-nea.de). Hinweise zur Blüte, zur Frucht oder bestimmte Merkmale zum Baum insgesamt sind für die Pomologen von besonderer Bedeutung. Für die Baumbesitzer entstehen keine Kosten, vielmehr erhalten sie ein Zertifikat über ihren Obstschatz. Der Landkreis gehört zu sechs Landkreisen, die sich an der Sortenbestimmung beteiligen. Hintergrund des Projektes ist auch, dass sich die allermeisten alten Sorten in der Alters- bzw. Abgangsphase befinden. Im Idealfall werden während des Projekts besondere Obstraritäten im Landkreis nicht nur erfasst, sondern in Zusammenarbeit mit Baumschulen wieder vermehrt und angepflanzt. Damit trägt dieses Projekt nicht zuletzt zum Erhalt einer Kulturlandschaft mit großer genetischer Obstsortenvielfalt bei. Streuobstberater Florian Kleinschroth hofft auf eine möglichst große Teilnehmerzahl von Besitzern alter Apfel- und Birnensorten. Für ihn bedeutet der Erhalt der Sortenvielfalt unterm Strich auch eine große Genussvielfalt.