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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Neuhof an der Zenn mit den amtlichen Bekanntmachungen der Mitgliedsgemeinden Neuhof an der Zenn und Trautskirchen
Ausgabe 9/2024
Aus dem Rathaus
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Aus dem Rathaus - Beweidung – ja bitte!

Schafherde bei ihrer Arbeit als Landschaftspfleger; Quelle: LPV Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim

„Schau mal, Schafe!“

Diesen oder einen ähnlichen Satz werden Sie in den kommenden Monaten häufiger hören.

Abhängig von der Witterung, ab ungefähr März oder April, zieht der Schäfer mit seiner Herde über die Weideflächen, auch Hutungen genannt. Doch was genau bringt eigentlich diese Beweidung und warum ist die traditionelle Landnutzungsform auch heute in Zeiten des Klimawandels essenzieller denn je?

Die Schafherde von Schäfer Herr Hirsch pflegt seit Jahren zahlreiche magere, oft schwer zugängliche Trockenrasen und Streuobstbestände rund um den Markt Neuhof an der Zenn. Diese Form der Nutzung wirkt sich sehr positiv auf Boden, Wasser, Pflanzen und Tiere aus und trägt damit zur Stabilisierung der Ökosysteme bei.

So tragen Schafe durch ihr selektives Fressverhalten zum Erhalt eines enormen Artenreichtums auf den Hutungen bei. Da manche Pflanzen stärker gefressen werden als andere, entsteht eine Vielzahl an unterschiedlichen Mikrolebensräumen, die dann jeweils anderen spezialisierten Arten ein geeignetes Zuhause bieten.

Durch die Klauen der Tiere entstehen zudem Lücken in der Vegetation, was wiederum die Ansiedlung neuer Arten begünstigt.

Zusätzlich fungieren die Weidetiere als „Samentaxi“, da sie in ihrer Wolle Samen sowie andere Pflanzenteile oder Tiere von einer Weidefläche zur nächsten transportieren. Hiermit ermöglichen sie die Vernetzung verschiedener Biotope und sorgen selbst bei Arten, für welche die heutige Landnutzung unüberwindbare Barrieren darstellt, für einen genetischen Austausch.

Zusätzlich produzieren die Tiere Wolle, Fleisch und Milch. In Zeiten, in denen die Regionalität eine immer wichtigere Rolle spielt, bieten diese Produkte eine klimafreundliche und ökologische Alternative.

Um diese Aufgaben erfüllen zu können und durch den Nährstoffentzug den Erhalt der mageren Trockenbiotope zu gewährleisten, ist der Schäfer auf geeignete Pferchflächen angewiesen. Zurzeit wird im Bereich der Weideflächen östlich von Neuselingsbach (Hang an der Straße zwischen Neuziegenrück und der Abbiegung auf die Straße ST2413) nach geeigneten Pferchflächen gesucht. Hierfür sind neben Wiesen auch Äcker geeignet, diese werden durch die Tiere zusätzlich gedüngt. Sollten Sie Interesse oder Fragen haben können Sie sich gerne melden.

Bei weiteren Fragen zum Thema Beweidung oder Landschaftspflege können Sie sich ebenfalls gerne mit dem Landschaftspflegeverband Neustadt a.d. Aisch - Bad Windsheim in Verbindung setzen.

Kontakt:

Landschaftspflegeverband Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim: Ansprechpartnerin: Frau Rauscher, unter 09161/924105 (Mo, Di und Mi), landschaftspflegeverband@kreis-nea.de, Neuhof an der Zenn: info@vg-neuhof.de