Vor 60 Jahren drohte im Bobinger Stadtteil Straßberg eine Katastrophe. Die Besatzung einer zweisitzigen Lockheed T-22A stellte während eines Instrumentenübungsflugs in 3500 ft Höhe einen Leistungsverlust des Triebwerkes fest. Das Flugzeug sank schnell, alle sofort eingeleiteten Notmaßnahmen blieben erfolglos. Der verantwortliche Luftfahrzeugführer Oberleutnant Ludger Hölker, Soldat des JaboG 32, beschloss, die Maschine erst von bebautem Gelände wegzufliegen, um ein Inferno zu verhindern. Hölker rettete mit seinem Handeln das Leben vieler Bürger, bezahlte dafür jedoch mit seinem Leben. Auch heute noch blicken Zeitzeugen voller Dankbarkeit auf diesen schicksalhaften Septembertag zurück. Am Waldrand im Bobinger Stadtteil Straßberg erinnert unweit des Grillplatzes ein großer Gedenkstein am Absturzort an diese selbstlose Heldentat. Auf die Stunde genau 60 Jahre später, am 15. September dieses Jahres, setzten Vertreter der Stadt Bobingen, ehemalige und aktive Mitglieder der Luftwaffe der Bundeswehr, Fahnenabordnungen Straßberger Vereine wie auch zahlreiche Bürger Bobingens und seiner Stadtteile dem Absturzopfer Ludger Hölker ein ehrendes Gedenken. In einem kleinen, musikalisch umrahmten Festakt gedachten die Anwesenden der selbstlosen Tat des Piloten mit Kranzniederlegungen und Wortbeiträgen. Schüler der Ludger-Hölker-Grundschule legten ebenfalls Blumen nieder. Die am Platz neu installierte Infotafel zum tragischen Flugzeugabsturz wurde an diesem Tag erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Zum Abschluss der Veranstaltung erwies der örtliche Krieger- und Soldatenverein Ludger Hölker mit einem dreifachen Salutschuss die Ehre.