Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayern soll deutlich beschleunigt werden. Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger spricht beim Ausbau der Windenergie sogar von einer Trendwende.
Mit der Änderung der sogenannten 10-H-Regelung im November letzten Jahres wurde der nötige Mindestabstand zu bebauten Gebieten in bestimmten Fällen verringert, so dass sich dadurch neue Möglichkeiten zur Aktivierung von Flächen für die Windenergiegewinnung ergeben. Auch der Bobinger Stadtrat nahm dies zum Anlass, sich mit dem Thema Windenergie auseinander zu setzen und hat sich dafür ausgesprochen, den Flächennutzungsplan anzupassen. Damit ist auch in Bobingen die Grundlage für den Bau von Windkraftanlagen gelegt.
Für die Identifikation potentieller Standorte hat die Stadtverwaltung eine Studie in Auftrag gegeben, die dem Stadtrat Ende Februar vorgestellt wurde. Wesentliche Faktoren, die dem Bau einer Windenergieanlage entgegenstehen können und im Rahmen der Standortstudie untersucht wurden, sind: die unmittelbare Nähe zu Ortschaften und bewohnten Gebäuden, Natur-, Landschafts-, Wasser- und Vogelschutzgebiete, Nationalparks und andere Schutzgebiete sowie die Nähe zu Wetterradarstationen und seismologischen Stationen. Auch die Auflagen ziviler und militärischer Luftfahrt und die Lage von Bau- und Bodendenkmälern wurden untersucht. Außerdem wurde betrachtet, wie windgünstig verschiedene Gebiete liegen.
Das Ergebnis der Studie zeigt, dass in Bobingen Flächen vorhanden sind, um von Windkraftanlagen profitieren zu können. In einem weiteren Schritt lässt die Verwaltung in den kommenden Monaten anhand einer avifaunistischen Erfassung prüfen, ob in den entsprechenden Gebieten Tiere leben, die vom Bau und Betrieb einer Windkraftanlage beeinträchtigt werden würden. Noch ist auch offen, in welcher Form sich lokale Akteure an dem Projekt beteiligen können.
Auch wenn die Planung und Umsetzung von Windkraftanlagen oft Jahre dauert, hat die Stadt Bobingen einen weiteren wichtigen Schritt in die Zukunft getan, um alle Möglichkeiten der klimafreundlicheren Energieerzeugung auszuschöpfen.