Die Förderung für ein Effizienzhaus 55 ist zum Januar 2022 ausgelaufen. Jetzt gibt es vom Staat nur noch Geld für den Bau eines neuen Hauses, das mindestens den anspruchsvolleren Energiestandard Effizienzhaus 40 erfüllt. Die Zahl 40 gibt an, wieviel Prozent der Primärenergie das Effizienzhaus im Vergleich zu einem Referenzgebäude benötigt. Der gesetzliche Mindeststandard entspricht derzeit in etwa einem Effizienzhaus 70.
Effizienzhaus 40 ab 2025 Neubaustandard
Aber das wird sich in absehbarer Zeit ändern. Im Koalitionsvertrag der neuen Ampelregierung findet sich nämlich ein entsprechender Passus. Dort heißt es, dass das Effizienzhaus 40 ab 2025 Neubaustandard sein soll. Das bedeutet letztendlich auch, dass Bauherren, die jetzt ein Haus bauen und nicht gleich auf den Effizienzhaus 40-Standard setzen, bereits in wenigen Jahren quasi Eigentümer eines „Auslaufmodells“ sind. Fachleute raten daher, jetzt schon auf die besonders energieeffiziente und damit zukunftsgerechte Variante zu setzen und auch gleich für eine Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien zu sorgen, da auch hier die Anforderungen steigen werden.
Sehr attraktive Förderung für Effizienzhäuser 40 und 40 plus
Zumal die aktuelle Förderung für ein Effizienzhaus 40 beziehungsweise das Effizienzhaus 40 plus äußerst attraktiv ist. Bei Letzterem wird beispielsweise durch eine Photovoltaikanlage zusätzlich Strom erzeugt. Hier beträgt der maximale Kreditbetrag 150.000 Euro pro Wohneinheit mit einem Tilgungszuschuss von 25 Prozent, also bis zu 37.500 Euro. Beim Effizienzhaus 40 liegt die maximale Kredithöhe bei 120.000 Euro pro Wohneinheit sowie einem Tilgungszuschuss von 20 Prozent der Kreditsumme (maximal 24.000 Euro).
Hohe Zuschüsse decken Mehrkosten ab
Die üppigen staatlichen Zuschüsse für ein Effizienzhaus 40 oder Effizienzhaus 40 plus decken in der Regel die Mehrkosten für den höheren Energiestandard ab – nicht zu vergessen sind die zusätzlichen Einspareffekte aufgrund niedrigerer Energieausgaben über mehrere Jahrzehnte. Übrigens: Nachdem eine Einliegerwohnung bereits als zweite Wohneinheit gilt, lässt sich dank einer intelligenten Planung mit vergleichsweise einfachen Mittel die staatliche Förderung verdoppeln.
Apropos intelligente Planung: damit lassen sich die Baukosten insgesamt deutlich reduzieren. Es gilt der Grundsatz: weniger ist mehr. Beim Hausbau sollte auf nicht unbedingt benötigte Flächen verzichtet werden. Dies ist die mit Abstand effektivste Art zu sparen – an den Investitionskosten und gleichzeitig später an den Betriebskosten. Wie groß müssen das Wohnzimmer oder das Arbeitszimmer wirklich sein, das sollte hinterfragt werden. Fläche und damit Baukosten lassen sich auch bei den sogenannten Verkehrsflächen wie den Fluren oder Treppenräumen reduzieren. Klare Grundrisse ermöglichen einfachere und kostengünstigere Lösungen bei den Installationen, weil beispielsweise Bäder so liegen, dass Leitungen nur an einer Stelle des Hauses erforderlich werden.
Auch erneuerbare Energien einsetzen
Zusammenfassend gilt daher der Rat: für ein zukunftsfähiges Haus sollte man den Energiestandard Effizienzhaus 40 mit Wärmeversorgung durch erneuerbare Energien oder besser noch 40 plus wählen und einen Planer oder Architekten engagieren, der über Erfahrung beim energetisch optimierten Bauen verfügt.
Weitere Informationen gibt es bei den gemeinsamen Energieberatungsangeboten des Energie- und Umweltzentrums Allgäu (eza!) und der Verbraucherzentrale Bayern unter 0831 9602860 oder unter der bundesweiten kostenfreien Hotline 0800 809 802 400 und im Internet unter www.eza-energieberatung.de.
Quelle: Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!)