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Bobinger Stadtbote
Ausgabe 6/2024
Neues aus dem Rathaus
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Windkraft in Bobingen

Baustein nachhaltiger Energiepolitik

Die Energiestadt Bobingen hat es sich zum Ziel gesetzt, einen wesentlichen Beitrag zu Klimaschutz und Energiewende zu leisten und selbst klimaneutral zu werden. Die Nutzung von Windenergie spielt dabei eine bedeutende Rolle.

Mit der Erstellung eines Teilflächennutzungsplans weist die Stadt potenzielle Flächen aus und sichert sich die Steuerungshoheit. Am 15. Dezember 2022 hat der Stadtrat den einstimmigen Beschluss gefasst, dass die Errichtung von Windenergieanlagen auf Bobinger Flur grundsätzlich befürwortet wird. Der Abstimmung ging eine Voruntersuchung des Begegnungsland Lech-Wertach e.V. zur Errichtung von Windenergieanlagen auf den Gemeindegebieten der 13 Mitgliedskommunen voraus. „Mit seinem Beschluss hat der Stadtrat klar zum Ausdruck gebracht, dass die Energiewende in Bobingen konsequent vorangebracht werden soll. Es ist unbestritten, dass der Windenergie dabei eine bedeutende Schlüsselrolle zukommt. Mit unseren nutzbaren Flächen können wir einen wertvollen Beitrag für die Region leisten und uns einen wichtigen Standortvorteil sichern. Der Stadtrat befürwortet den Bau von Windenergieanlagen jedoch nur, wenn die Bürgerinnen und Bürger sowie die Kommune beteiligt

werden“, so Erster Bürgermeister Klaus Förster.

Aktueller Verfahrensstand

Zur Sicherung potenzieller Flächen wurde im ersten Schritt ein Flächennutzungsplan erstellt. Dieser weist Sonderbauflächen für die Nutzung von Windenergie in Burgwalden aus. Ohne diese Planung

wäre ein Ausbau durch private Investoren aus dem In- und Ausland an zahlreichen Stellen im Außenbereich möglich. Ein Großteil der ausgewiesenen Flächen umfasst Grundstücke im Eigentum von Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen. Dieser hat seine Unterstützung gegenüber der Stadt zugesagt: „Seit Generationen dürfen wir die Verantwortung für einen Teil des Forstes der westlichen

Wälder tragen. Als nachhaltiger Familienforstbetrieb hat für uns die Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten höchste Priorität. Wir sehen uns daher in der Verantwortung, die zukünftige Nutzung unserer Waldflächen im Kontext der Energiewende aktiv mitzugestalten“, sagt Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen.

Für den Bau von Windkraftanlagen ist im nächsten Schritt ein immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren erforderlich, in dem jede Anlage einzeln bewertet wird. In diesem Antrag werden die Anlagen koordinatengenau nach den einschlägigen öffentlich-rechtlichen Anforderungen überprüft. Diesem Verfahren geht die Erstellung zahlreicher Gutachten voraus. „Unser Interesse ist

es, die Beeinträchtigungen des Waldes und unserer Forstwirtschaft durch ein potenzielles Windenergieprojekt so gering wie möglich zu halten. Dies ist nicht nur der Eigentümerwille, sondern wird durch das umfangreiche Genehmigungsverfahren im Detail sichergestellt“, so Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen. Mit der Planung der Windenergieanlagen und der Vorbereitung eines möglichen Bauantrags wurde das Münchner Ingenieurbüro BEERMANN Energiesysteme GmbH beauftragt. Erst nach Abschluss des Prüfverfahrens kann eine Aussage darüber getroffen werden, ob und wie viele Windenergieanlagen errichtet und rentabel betrieben werden können.

Grundsatz der Bürgerbeteiligung

„Grundsätzlich gibt es für Vorhabensträger keine Verpflichtung, die Bürgerschaft an diesem Prozess zu beteiligen. Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen hat jedoch zugesichert, eine Beteiligung der

Bürgerinnen und Bürger Bobingens zu ermöglichen, sollte das Projekt realisiert werden“, so Bürgermeister Klaus Förster. „Wir befinden uns in Bobingen auf einem guten Weg, die Energiewende voranzubringen. Windenergie ist dabei ein wichtiger Baustein, den wir in unserer energiepolitischen Strategie berücksichtigen müssen. Klar ist aber auch, dass wir kostenintensive Projekte aus eigener Kraft nicht alleine stemmen können, weshalb wir verlässliche Partner an unserer Seite brauchen.“

Auf der Webseite www.windenergie-bobingen.de stellt das Haus Fugger Informationen rund um das Thema Windenergie zur Verfügung. Eine Informationsveranstaltung, bei der die Planungen der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen, ist für Sommer 2024 geplant.