Evang.-Luth. Kirchengemeinde Kirchfarrnbach/Hirschneuses

Liebe Gemeindeglieder,

haben Sie ein Bild vor Augen, wenn sie an ein Jahr denken? In meinem Kopf wird ein Jahr durch eine Uhr dargestellt, die sehr langsam läuft: die Stunden der normalen Uhr sind dann die Monate. In meinem Kopf ist aber um 12:00 „Uhr“ nicht Silvester, sondern Weihnachten. Ich nehme an, dass sich da die Wertigkeit der Feste in der Gedankenwelt eines Kindes spiegelt. Gerade gehen wir also direkt auf 6 „Uhr“ zu; das ist dann in meiner Einteilung der 24. Juni: Johanni.

Wie an Weihnachten ist eines der wichtigen Elemente in diesen Tagen das Licht: die Johanni- oder Sonnwendfeuer leuchten in vielen Gemeinden. Anders als bei Weihnachten ist vielen hier der Zusammenhang zwischen dem Fest und dem Stand der Sonne klarer, schon weil die feiern eben oft als „Sonnwendfeiern“ bezeichnet werden. Ab dieser Zeit werden die Tage (schon! L) wieder kürzer.

Die Christen der ersten Jahrhunderte haben das Gedenkfest an Johannes den Täufer sehr bewusst genau gegenüber dem Christfest platziert. Johannes sagt von sich selber im Blick auf Jesus (Joh 3,30): „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ Der Sommer, die überall in der Natur zu erlebende Lebensfülle wird abnehmen, aber die lebensspendende Ankunft Jesu in der dunkelsten Zeit wird so erst möglich. Und sie wird den Weg in die nächste „Runde“ des Jahres einläuten.

Ihr Pfarrer Rainer Schmidt