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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Heßdorf
Ausgabe 492/2023
Aus der Verwaltungsgemeinschaft
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Ökotipp des Monats

Die Natur des Jahres 2023 - eine Auswahl

Jedes Jahr wählen verschiedene Organisationen ein Tier, eine Pflanze, einen Pilz und sogar eine Landschaft und eine Bodenart als „Natur des Jahres“, um auf deren Schönheit, Bedeutung, aber vor allem Gefährdung aufmerksam zu machen. Einige der Tiere und Pflanzen stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Vogel des Jahres ist das Braunkehlchen. Als Bodenbrüter braucht es blütenreiche Wiesen und Brachen. Deshalb trifft man es nicht im Garten an, im Gegensatz zu seinem Verwandten, dem Rotkehlchen. Weil sein Lebensraum immer mehr abnimmt, steht es auf der Roten Liste als stark gefährdete Vogelart.

Dagegen kann man nachts in einem naturnahen Garten mit viel Glück dem Wildtier des Jahres, dem Gartenschläfer, begegnen. Früher weit verbreitet, steht der Bilch mit der schwarzen Augenmaske (Zorro-Maske) inzwischen ebenfalls als stark gefährdet auf der Roten Liste. Warum er verschwindet, soll mit der Aktion „Spurensuche Gartenschläfer“ wissenschaftlich erforscht werden. Wer einen Gartenschläfer findet, kann ihn unter www.gartenschlaefer.de melden

Der Kleine Wasserfrosch ist nicht unbedingt im Gartenteich zu finden. Der Lurch des Jahres ist grün, blaugrün oder braun gefärbt und bevorzugt nährstoffarme Gewässer. Diese werden aber durch die allgemeine Nährstoff-Überfrachtung aus Verkehr, Industrie und Landwirtschaft immer seltener.

Dagegen kann man das Landkärtchen, das Insekt des Jahres, auch im Garten antreffen. Aber man muss genau hinschauen, denn es kommt in zwei verschiedenen Formen vor, die man leicht für verschiedene Schmetterlinge halten kann. Im Frühling ist es braun-orange gefärbt, die Sommergeneration ist dagegen schwarzbraun mit weißen Bändern und gelblichen Flecken. Wer es im Garten beobachten will, sollte einheimische Blumen pflanzen und für die Raupen Brennnesseln im Halbschatten stehen lassen. Mit etwas Glück findet man dort dann die charakteristischen Eiertürmchen und die schwarzen Raupen mit den dunklen Dornen. Wegen der zunehmend heißen und trockenen Sommer geht die Population aber zurück. Auch der Schmetterling des Jahres, das Ampfer-Grünwidderchen, wird seltener. Es hat das Pech, dass seine Lieblingspflanze, der Sauerampfer, in der Landwirtschaft bekämpft wird, weil er auf den Wiesen das Viehfutter verdrängt

Dass die Weinrebe zur Heilpflanze des Jahres gewählt wurde, ist jedem Weinliebhaber sofort einsichtig, aber die Rote Bete als Gemüse des Jahres trifft vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Stutzig macht wohl auf den ersten Blick die Wahl der Petersilie zur Giftpflanze des Jahres, aber giftig sind die Samen, nicht die Blätter.

Dann gibt es noch Kuriositäten für Spezialisten, wie das Herzblättrige Zweiblatt (Orchidee), das Grüne Gallertkugeltierchen (Einzeller) oder das Geneigte Spiralzahnmoos, von denen aber auch der Laie gleich ein Bild vor Augen hat.

Weitere 22 Einträge umfasst die Liste der Natur des Jahres. Einen guten Überblick und Einzelporträts findet man auf der Seite des Naturschutzbundes unter www.nabu.de. In die Suchfunktion gibt man „Natur des Jahres 2023: Alle Jahreswesen im Überblick“ ein.