Der Hummel schmeckt die Ringelblume.
Der Frühling ist da! Jetzt ist ein günstiger Zeitpunkt, um Blumenschalen und Balkonkästen zu bepflanzen! Mit gut gewählten Balkonblumen können wir vom Artensterben bedrohten Insekten eine wichtige Nahrungsquelle anbieten. Honigbiene, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und Schwebfliegen freuen sich über ein zusätzliches Angebot.
Doch man muss sich ein wenig auskennen, denn leider werden in Gartenmärkten auch viele Balkonblumen angeboten, die für die heimische Insektenwelt ungeeignet sind. Klassiker wie Geranien, Petunien oder Dahlien sind nicht insektenfreundlich, denn sie haben oft gefüllte Blüten. Diese sind zwar hübsch anzusehen, aber die Staubblätter sind durch Züchtung so verändert, dass sie Blütenblätter ergeben und keine Nahrung für Insekten bieten oder die Blütenblätter versperren den Insekten den Weg zu Pollen und Nektar.
Viele Küchenkräuter wie Thymian, Zitronenmelisse, Oregano, Rosmarin oder Gewürzsalbei schmecken nicht nur uns, ihre Blüte in Blumenkästen erfreuen auch Insekten.
Farbe und Geruch der blühenden Balkonpflanzen locken Bienen, Schmetterlinge und Käfer an, die beiihrer Suche nach Pollen und Nektar dann unsere Pflanzen bestäuben, wobei jede bestäubende Insektenart ihre speziellen Vorlieben hat. Vor allem Wildbienen sind sehr spezialisiert in der Nahrungssuche, ein Drittel von ihnen ernährt sich nur von einer einzigen Pflanzenart. Manche Blüten können auch nur von bestimmten Insektenarten bestäubt werden, die Länge und Form der Mundwerkzeuge müssen zur Größe und Form der Blüte passen. Im Laufe der Evolution haben sich Blüten und Insekten aneinander angepasst.
Bienen haben nur kurze Rüssel, sie lieben insbesondere Lippen- und Rachenblütler, von deren Nektar und Pollen sie sich bevorzugt ernähren. Die Gattung Salbei (Salvia) hat einige blau bis violett blühende Arten, die auch von Wildbienen und Hummeln gern besucht werden. Manche Wildbienen sind auf Glockenblumen spezialisiert, in die sie komplett hineinkriechen können.
Gute Bienenblumen: Präriekerzen (Gaura), alle Arten von Basilikum (Ocimum), Mehl-Salbei (Salvia farinacea), Enzian-Salbei (Salvia patens), Buntschopf-Salbei (Salvia viridis, Syn. Salvia horminum), Vanilleblume (Heliotropium arborescens), Lavendel (Lavandula angustifolia), Blaue Fächerblume (Scaevola aemula), Wandelröschen (Lantana camara), Ringelblume (Calendula officinalis).
Tagfalter saugen Nektar mit langen Rüsseln aus bis zu 4 cm tiefen Blütenröhren, die für Bienen und Fliegen nicht erreichbar sind. Weil sie auf ihnen gut landen können, schätzen Tagfalter tellerförmige Blüten mit langen Röhren, z. B. Nelken.
Fraß- und Nektarpflanzen für Falter: Bartblume (Caryopteris), Blaukissen (Aubrietia), Lavendel (Lavandula), Prachtscharte (Liatris), Hängeverbene (Glandularia), Wandelröschen (Lantana), Eisenkraut (Verbena), Steinkraut (Alyssum), Thymian (Thymus), Vanilleblume (Heliotropium arborescens), Judastaler (Lunaria), Borretsch (Borago officinalis), Scheinmyrthe (Cuphea hyssopifolia).
Prima ist auch ein kleines Wildblumenbeet auf nährstoffarmen, mageren Boden, eingesät in Blumentöpfen oder Blumenkästen mit Saatgut, das auf die Bedürfnisse der Schmetterlinge ausgerichtet ist. Einen mageren Boden erhält man durch eine Mischung aus 90% Sand und 10% Kompost, Wildblumensaatgut, z. B. von Rieger- Hofmann (www.rieger-hofmann.de)
Klassische Balkonblumen werden nur von sehr wenigen Insektenarten besucht. Hier bieten die ungefüllten Sorten dennoch Nahrung für unsere Insekten: Fuchsie (Fuchsia-Hybriden), Männertreu (Lobelia erinus), Pracht-Lobelie (Lobelia speciosa), Petunien (Petunia), Kardinals-Salbei (Salvia fulgens), Kapuzinerkresse (Tropaeolum).