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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Heßdorf
Ausgabe 502/2023
Aus der Verwaltungsgemeinschaft
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Öko-Tipp des Monats: Humus im Nutzgarten

Der Regenwurm ist der beste Helfer im Garten.

Humus im Nutzgarten

Als Humus wird der Bodenbestandteil im Nutzgarten bezeichnet, der sich aus abgestorbenem, teilweise zersetzten pflanzlichem oder tierischem Material bildet. Da Humus zu einem Großteil aus Kohlenstoff besteht, wird durch Humusaufbau viel CO2 gebunden. Weltweit speichern Böden mehr Kohlenstoff als alle Pflanzen oder die Atmosphäre.

Durch konventionelle Bewirtschaftung (Ernte, Umgraben) sinkt jedoch der Humusgehalt. Es ist wichtig, dem Boden mehr organisches Material zuzuführen als wegzunehmen, und die Bodenschichtung zu erhalten. Humus ist für die Fruchtbarkeit und Wasserspeicherung des Bodens entscheidend und beherbergt viele hilfreiche Bodenorganismen, wie Regenwürmer.

Was kann man also konkret tun?

Möglichst viel Pflanzenmaterial auf dem Boden belassen oder mulchen. Grundsätzlich sollte man organisch düngen – mit Kompost, Pferdemist mit Heu/Stroh, abgelagertem Hühnermist, Pflanzenjauchen und ggf. organischem Handelsdünger (Hornspäne oder Schafwollpellets). Für Sommer und Herbst empfiehlt sich auch Gründüngung, das heißt abgeerntete Flächen nicht brach liegen lassen, sondern ansäen. Hierfür sind verschiedene Pflanzen mit unterschiedlichen Vorteilen wie Bodenlockerung durch tiefe Wurzeln (Lupine, Ölrettich, Borretsch), Stickstofffänger (Lupine, Alfalfa, Perserklee), Bienenweiden (Phacelia, Borretsch, Buchweizen), essbare Sorten (Feldsalat, Spinat, Ackerbohne) oder für Bodengesundheit (Tagetes, Buchweizen, Ringelblume) erhältlich. Sie bedecken den Boden und können im Frühjahr untergearbeitet oder auf den Kompost geworfen werden.

Eine besonders konzentrierte wertvolle Zugabe ist Terra Preta, die vor allem aus Pflanzenkohle besteht und nach dem Vorbild der Ureinwohner Südamerikas hergestellt oder gekauft werden kann. Sie kann besonders viele Nährstoffe und Wasser speichern. Wer Spaß daran hat (z.B. mit Kindern) kann auch in einer Wurmkiste Regenwürmer mit Pflanzenabfällen füttern und konzentrierten Wurmkompost erzeugen lassen.

Brigitte Raber-Sigor