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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Heßdorf
Ausgabe 504/2024
Aus der Verwaltungsgemeinschaft
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Öko-Tipp des Monats: Igel und Kiebitz, Tiere des Jahres 2024

Igel und Kiebitz, Tiere des Jahres 2024

Der Lebensraum des Igels ist klein geworden durch Straßenbau und industrielle Landwirtschaft mit wenigen Hecken und Gestrüpp. Auch in aufgeräumten Gärten haben es die Tiere schwer. Eintöniger Rasen, kaum einheimische Gehölze, wenig blühende Pflanzen, da finden Igel nicht ihre Nahrung wie Insekten, Würmer, Käfer, Schnecken, Larven.

Wie kann man Igeln helfen und sie in den Garten locken?

Igel sind nachtaktiv, Gartenzäune sind oft unüberwindbare Barrieren. Schaffen Sie Igeln geeignete Durchlässe, ein kleines Loch von 13 mal 13 Zentimetern genügt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt suchen Igel ein Winterquartier, was in aufgeräumten Gärten äußerst schwierig ist. Schaffen Sie eine Igelecke in Ihrem Garten mit Reisig, Herbstlaub, Steinen, hier findet er eine schützende Bleibe.

Wer junge Igel im Herbst vor dem Winterschlaf mit Zusatzfutter unterstützen will, kann eine Mischung aus proteinreichem Katzenfutter und Haferflocken geben. Keinesfalls Milch, denn sie können Milchzucker nicht verdauen, bekommen Durchfall, der bis zum Tod führen kann. Igel benötigen giftfreie Gärten, Schneckenkorn ist eine tödliche Gefahr. Mähroboter verstümmeln die sich einrollenden Tiere. Sie sollten nur tagsüber laufen, niemals abends und nachts.

Zum Vogel des Jahres 2024 wurde der Kiebitz gewählt, sein Bestand ist in Deutschland in den letzten 20 Jahren um fast 90 Prozent zurückgegangen! Die Ursache: Trockengelegte Feuchtwiesen und hoch intensive Landwirtschaft, die die Bewirtschaftung nicht an die Bedürfnisse der Wiesenbrüter anpasst. Kiebitze sind Bodenbrüter und brüten heute notgedrungen auf Äckern und Wiesen, die bei früher Mahd und chemischen Spritzmitteln als Brutplatz ungeeignet sind. Über ihrem Brutrevier drehen Kiebitze spektakuläre Schleifen, stürzen sich in akrobatischen Flugmanövern gen Boden und rufen dabei weit hörbar ihr einprägsames „kie-wit“. Aber wo früher bei uns im Seebachgrund noch größere Kiebitzgruppen zu finden waren, sieht man heute nur noch Paare, die vereinzelt keine Chance haben, sich gegen räuberische Krähen zu Wehr zu setzen.

Weitere Tiere und Pflanzen des Jahres 2024 sind zu finden unter: www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/natur-des-jahres/2024.html

Eckhard Bailer