Öko-Tipp des Monats: Gartenarbeit leicht gemacht
In einem pflegeleichten Garten bleibt Zeit für ein gutes Buch.
Gartenarbeit leicht gemacht:
„Der Garten für intelligente Faule“
Diesen Begriff hat der Gartenbuchautor Karl Ploberger geprägt. Er erklärt, warum es oft besser ist, wenig zu tun und der Natur mehr Raum zu geben als althergebrachten Vorstellungen von Ordentlichkeit und Gepflegtheit nachzueifern.
Einige Anregungen dazu aus meinem Gartenalltag:
Keine unnötige Ordnung erzwingen – auch mal zulassen was die Natur selbst schafft, das kann durchaus ästhetisch überraschen. Ansammlungen von organischem und mineralischem Material können zum Lebensraum werden und optisch Struktur geben (Trockenmauer, Totholzhaufen, Benjeshecke, Laub...). Hat sich Dill oder Mangold ausgesät und erscheint an verschiedenen Stellen, blüht eine Akelei oder Nigella zwischen dem Gemüse? Wunderbar, braucht man schon nicht zu pflanzen. Ist ein Baum gestorben, kann er als Rankgerüst für Bohnen, Inkagurken, Clematis, Rosen oder Efeu stehen bleiben.
Auch auf Rasenpflege lässt sich weitgehend verzichten. Eine Blühwiese oder ein Rasen mit „Unkraut“ ist unverwüstlich. Komposthaufen braucht man nicht umsetzen, wenn man ihnen mehr Zeit zum Reifen gibt. Auch das Sieben ist nicht unbedingt nötig. Grobe Teile und die oberste Schicht kommen einfach zurück in den nächsten Ansatz.
Mehrjährige, pflegeleichte, winterfeste Pflanzen am richtigen Standort und mit geringem Wasserbedarf müssen nicht mühsam umsorgt werden. Eine akkurate Hecke verlangt nach Werkzeug und Aufmerksamkeit und bietet wenig. Viel attraktiver und pflegeleichter ist eine gemischte Wildfrucht- und Blühstrauchhecke – da haben Vögel, Bienen, Schmetterlinge und Naschkatzen etwas davon.
„Unkraut“ ist oft gesundes Wildkraut oder hübsch blühender Bienenmagnet – warum nicht mal einfach genießen? Statt gepflasterter Wege funktioniert auch gehäckselter Baumschnitt oder Rindenmulch. Die Schädlingsbekämpfung kann man – mit etwas Geduld - den tierischen Kollegen überlassen. Wo ein Befall auftritt, stellen sich schnell auch die „Nützlinge“ ein und sorgen für Ausgleich.
Permakultur ist eine empfehlenswerte Methode, im Gemüsegarten noch mehr mit der Natur zu arbeiten und mit einem Minimum an Pflege gute Ernten zu erzielen. Mit mehr Gelassenheit bleibt also auch die Zeit, den Garten stressfrei zu genießen!