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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Heßdorf
Ausgabe 509/2024
Aus der Verwaltungsgemeinschaft
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Öko-Tipp des Monats

Nistkasten aus Holzbeton an einer Lärmschutzwand in Heßdorf

Nistkästen

Warum sollten wir Nistkästen aufhängen?

Viele unserer heimischen Vögel suchen im Frühjahr nach geeigneten Nistplätzen zur Aufzucht ihrer Jungen. Natürliche Höhlen in alten und morschen Bäumen finden sie kaum noch in unseren Gärten, da diese meist vorher abgeholzt werden. Vögel nutzen Nistkästen aber auch zum Übernachten und als Wetterschutz.

Brüten alle Vögel in Nistkästen oder Baumhöhlen?

Nein, nur einige Vogelarten, wie Blaumeise, Kohlmeise, Sperling oder Star brüten in Höhlen. Andere, wie der Haus- und Gartenrotschwanz oder das Rotkehlchen, brüten in Nischen oder Halbhöhlen und wiederum andere, wie z.B. die Amsel, bauen ein Nest in geeigneten Bäumen und Gehölzen. Dafür eignen sich besonders stachelige Büsche und Hecken, wie Schlehe oder Brombeere, da diese auch Nesträuber abhalten.

Ist für alle Vogelarten der gleiche Nistkasten geeignet?

Nein, vor allem die Größe des Einfluglochs und die Größe des Nistkastens sind entscheidend für die Vogelart, die dort einzieht. Kleine Einfluglöcher von 26 – 28 mm sind für kleine Vögel, wie die Blaumeise, wichtig, um sich gegen größere Konkurrenten, wie die Kohlmeise oder den Sperling, durchzusetzen. Daher sollten am besten mehrere Nistkästen mit unterschiedlich großen Einfluglöchern aufgehängt werden. Für Kohlmeise und Sperling 32-34 mm und für Stare 45 – 50 mm. Für den Hausrotschwanz eignet sich eine sogenannte Halbhöhle.

Wo bekomme ich einen guten Nistkasten her?

Mit etwas handwerklichem Geschick und dem passenden Werkzeug kann man die meisten Nistkästen selber bauen. Der LBV ( Landesbund für Vogel- und Naturschutz ) bietet Bauanleitungen für viele unterschiedliche Nistkästen an: www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-garten/nistkaesten/nistkaesten-bauanleitungen

Fertige Nistkästen aus Holz gibt es u.a. bei den Barmherzigen Brüdern in Gremsdorf: www.barmherzige-shop.de/Natur.

Nistkästen aus Holzbeton sind sehr robust und halten sehr lange, sind auch entsprechend teurer. Zu beziehen sind diese unter www.lbv-shop.de

Wo und wie bringe ich den Nistkasten an?

Nistkästen kann man überall dort anbringen, wo sie vor Katzen und Mardern geschützt sind. Gut geeignet sind dafür vor allem Hauswände. Hängt man die Nistkästen an Baumstämme oder Äste, kann man sie mit Abwehrmanschetten vor den Nesträubern schützen. Es gibt auch spezielle Nistkästen mit einem Vorbau am Einflugloch, um den Nesträubern den Zugriff auf die Brut zu verwehren. Beim Kauf von Nistkästen bitte darauf achten.

Nistkästen sollen in 2 -3,5 m Höhe nach Südosten oder Osten, möglichst im Herbst oder spätestens im März angebracht werden. Wichtig ist, dass der Nistkasten nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist, da er sich sonst zu stark erhitzt und die Brut bzw. Jungvögel gefährdet.

Muss man den Nistkasten reinigen?

Ja, Nistkästen sollten im September oder Oktober, spätestens jedoch im Februar gereinigt werden. Dabei entfernt man das alte Nest und fegt den Kasten mit einem großen Pinsel sorgfältig aus. Bei der Reinigung möglichst Handschuhe verwenden und eine Atemschutzmaske tragen, damit man den Staub und ggf. auch Parasiten nicht einatmet. Vor dem Öffnen des Nistkastens sollte man etwas dagegen klopfen, denn manchmal wird der Nistkasten auch von kleinen Nagern bewohnt.