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Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Heßdorf
Ausgabe 512/2024
Aus der Verwaltungsgemeinschaft
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Aus der Verwaltungsgemeinschaft

Beim Streaming lässt sich ohne Qualitätsverlust Energie sparen

In den vergangenen Jahren ist der Energieverbrauch durch Streaming kontinuierlich angestiegen, weil immer mehr Menschen online Filme schauen, Musik hören und Computerspiele spielen. Videoplattformen und Streamingdienste werden von manchen Medien bereits als Klimakiller bezeichnet. Wie hoch fällt der durchs Streaming verursachte Stromverbrauch tatsächlich aus?

Das Wichtigste in Kürze

  • Der durch Streaming anfallende Stromverbrauch liegt nach Schätzungen bei etwa 200 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr.
  • Der Großteil der verbrauchten Energie geht auf die Server der Streamingdienste und auf die Datenübertragung zurück.
  • Verglichen mit Musik-Streamingdiensten (etwa 40 Megabyte) fällt der stündliche Datenverbrauch – und damit auch der Stromverbrauch – bei Video- (700 Megabyte bis 7 Gigabyte) und Gaming-Streamingdiensten (mindestens 4,5 Gigabyte) wesentlich höher aus.

Was ist Streaming überhaupt?

Streaming bezeichnet das Abrufen von Inhalten über das Internet. Das entsprechende Endgerät lädt die Daten in kleinen Paketen herunter und verarbeitet diese direkt weiter. Anders als bei einem Download verbleiben die Daten jedoch nur temporär (also nicht dauerhaft) auf dem jeweiligen Gerät.

Der Großteil des verbrauchten Datenvolumens geht auf Videos zurück. Auf Musik und Gaming entfällt ein geringerer Anteil.

Mehr als 60 Prozent des Datenvolumens im Internet lassen sich dem Streaming zurechnen.

Um den Kunden Inhalte bereitzustellen und diese übertragen zu können, sind Rechenzentren notwendig, die gewaltige Strommengen verbrauchen. Aktuell schätzen Fachleute den Energieverbrauch durch Streaming auf etwa 200 Milliarden Kilowattstunden – mit steigender Tendenz. Diese Energiemenge entspricht dem Verbrauch aller Privathaushalte in Deutschland, Polen und Italien zusammen. Allein in der Bundesrepublik entfallen circa 15 Milliarden Kilowattstunden Strom auf Server und Rechenzentren, was dem jährlichen Stromverbrauchs Berlins entspricht.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Surfen im Internet für ebenso viele CO2-Emissionen wie der weltweite Flugverkehr verantwortlich ist. Andere Experten haben ermittelt, dass digitale Technologien etwa vier Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verursachen. Dieser Anteil könnte nach Schätzungen bis 2030 auf 20 bis 50 Prozent ansteigen.

Während beim Streaming von Musik in der Regel weniger als 100 Megabyte je Stunde anfallen, ergibt sich beim Streaming eines Videos in mittlerer Qualität (HD) bereits ein Datenvolumen von etwa 700 Megabyte. Bei einem 4K-Video sind es sogar 7 Gigabyte. Cloudbasierte Gaming-Streamingdienste verbrauchen mindestens 4,5 Gigabyte pro Stunde.

Wie lässt sich der Energieverbrauch beim Streaming senken

Um die beim Streaming verbrauchte Strommenge zu reduzieren, bieten sich zahlreiche Optionen. Oftmals sind nur minimale Verhaltensänderungen notwendig, die auf lange Sicht jedoch einen spürbaren Effekt haben. Die nachfolgende Liste zeigt gängige Möglichkeiten:

  • Auflösung reduzieren Es ist nicht immer notwendig, Videos in 4K- oder 8K- Qualität anzuschauen. Wer einen kleinen Bildschirm nutzt oder in größerer Entfernung zum Fernseher sitzt, bemerkt den qualitativen Unterschied bei niedrigerer Auflösung oft nicht.
  • Autoplay-Funktion deaktivieren Nachdem ein Video zu Ende ist, spielen zahlreiche Streamingdienste automatisch die nächste Folge beziehungsweise ein weiteres Video ab. Ob der entsprechende User überhaupt noch vor dem Bildschirm sitzt, spielt keine Rolle.
  • Mobile Endgeräte zum Streamen nutzen Wenn möglich, sollten die Inhalte auf einem Smartphone oder Tablet konsumiert werden. Ein Fernsehgerät verbraucht aufgrund des großen Displays nämlich deutlich mehr Strom.

Daten und Informationen aus: Energieverbrauch Streaming: Zahlen & Fakten | VERIVOX