Marienkäfer sind sehr gute Blattlaus-Jäger
Pestizide sind mit die größte Gefahr für die biologische Vielfalt in der Natur. In der Landwirtschaft werden sie immer noch in großen Mengen eingesetzt. Glyphosat zum Beispiel, eines der weltweit am häufigsten verwendeten Unkrautvernichtungsmittel, ist noch immer nicht verboten, obwohl es von der Weltgesundheitsorganisation als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wird.
Leider landen auch mehr als 500 Tonnen Pestizidprodukte jedes Jahr in Deutschlands Gärten - darunter Glyphosat, das unter dem Markennamen Roundup vertrieben wird. Dabei kann Jeder einen Beitrag leisten, damit sich das ändert. Wir haben fast 17 Millionen Gärten mit einer Gesamtfläche von nahezu 1 Million ha und hier könnte ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz in Deutschland geleistet werden. Also Hände weg von Giften, die noch immer in Baumärkten und Gartencentern in den Regalen stehen!
Die Pestizide töten oft nicht nur die Pflanzenschäden verursachenden Insekten, Milben oder Schnecken, sondern eine Vielzahl weiterer Kleinstlebewesen und Nützlinge. Ein zusätzliches Problem ist es, dass in Gärten die Pestizide oft nicht fachgerecht angewendet werden.
Pestizide schaden nicht nur der Natur, sondern auch uns Menschen, sie beeinträchtigen die Fähigkeit zur Fortpflanzung und können Krebs verursachen.
Wer hartnäckige Kräuter und Pflanzenkrankheiten, Schnecken und Insekten bekämpfen will, der kann andere Wege gehen. Hacken und Jäten sind bewährte Mittel gegen unerwünschte Wildkräuter. In einem naturnahen Garten mit biologischer Vielfalt finden sich Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespen und Wildbienen, die Blattläuse auf natürliche Weise bekämpfen. Es gibt auch die Möglichkeit, Marienkäfer, Schlupfwespen etc. im Internet zu bestellen und im Garten auszusetzen. Tigerschnegel sind hilfreiche Nützlinge, die die pflanzenschädigenden Nacktschnecken sowie deren Eier fressen. Eine Gefahr für Pflanzen besteht nicht. Tigerschnegel fressen außer Nacktschnecken lediglich abgestorbene Pflanzenteile.
Schadinsekten kann man oft auch gut mit Hand absammeln oder mit einem Wasserstrahl entfernen! Pflanzenjauchen, etwa von der Brennnessel, stärken die Pflanzen und beugen Schädlingsbefall vor. Gemüsebeete kann man mit Netzen und Vliesen vor Insekten schützen, Schneckenzäune sind auch hilfreich. Hecken und Totholz locken Tiere an, die ungeliebte Insekten und Schnecken fressen.
Wenn Sie nach Möglichkeit Biolebensmittel kaufen, die ohne Pestizide erzeugt wurden, leisten Sie auch einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Vielfalt, denn Ihre Nachfrage steuert das Angebot.