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Bürgerinfo Gemeinde Rohrbach
Ausgabe 1/2023
KiTa-Nachrichten
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Sanierung am Kinderhaus Tabeki Rohrbach in vollem Gange

Im Innenbereich des entstehenden Kinderhauses arbeiten gleichzeitig die Verputzer, Trockenbauer, Elektriker und Heizungsbauer.

Auf der Baustelle des künftigen Kinderhauses Tabeki herrscht reges Treiben. „Aktuell passiert vieles parallel“, berichtet Sandra Starick vom zuständigen Architekturbüro „Passionauten“ aus Schrobenhausen, das die Sanierung des ehemaligen „Löwenzahn“-Gebäude plant und leitet. So decken die Dachdecker das Dach in drei Abschnitten, damit parallel bereits die Fassade gedämmt werden kann. Im Innenbereich arbeiten gleichzeitig die Verputzer, Trockenbauer, Elektriker und Heizungsbauer; die Fliesenleger stehen in den Startlöchern.

„Bei der Sanierung von Bestandsgebäuden kann es immer Überraschungen geben“, erzählt Sandra Starick, die auf die Planung von Kindergärten und Schulen spezialisiert ist. So war es auch beim ehemaligen „Löwenzahn“-Gebäude. An der Nordseite gab es einen Wasserrohrbruch und die Grundleitungen waren defekt, sodass diese ausgetauscht werden mussten. Dies trat erst zutage, als die Böden bzw. Wände aufgemacht wurden. Fünf Wochen hat dies die Baustelle zurückgeworfen. „Bei Bestandsgebäuden völlig normal. Den Rückstand holen wir wieder auf“, sagt die Architektin.

Vor Probleme stellten das Bau-Team auch die Dachgauben, die nicht dem heutigen energetischen Standard entsprechen. Das Gebäude wurde 1975 errichtet, 1992 erfolgte der Aufbau des Dachgeschosses. Damals wurde anders gebaut, die Materialien unterscheiden sich und die Auflagen waren zum Teil andere. Der derzeitige Dachaufbau erlaubt z.B. keine Installation einer PV-Anlage. Daher wird das Dach neu gedämmt und so ertüchtigt, dass zukünftig knapp 30 kWp PV-Leistung installiert werden können.

Über dem Energieeffizenz-Standard

Nach der Sanierung wird Rohrbach ein modernes Kinderhaus haben, das die heutigen energetischen Standards mehr als erfüllt. Eine PV-Anlage erzeugt Sonnenstrom, die Heizungen werden über Fernwärme betrieben. Die Fenster (Holz-Alu-Fenster) und das Dach werden erneuert sowie die Fassadendämmung in ihrer Stärke fast verdreifacht. Hierfür wird Styropor in Ecoqualität verwendet. „Im Grunde bleibt nur der Rohbau stehen, alles andere wird neu gemacht“, so Sandra Starick.

Dennoch lebt der alte „Löwenzahn“ hier und da weiter. Belassen wird z.B. der schöne Steinboden im Keller und die Treppenstufen. Auch der eingewachsene Garten mit den Schatten spendenden Bäumen, den die „Löwenzahn“-Kinder so geliebt haben, bleibt erhalten und wird im Herbst lediglich auf Vordermann gebracht.

Neben den baukonstruktiven und brandschutztechnischen Anforderungen standen bei der Planung jederzeit die wichtigsten Personen im Fokus: die Kinder. Sämtliche Umbauten werden in ein einheitliches gestalterisches Konzept gebracht, das den Kindern Raum für altersgerechtes Spielen und Erlebnisse bietet. Besondere Details sind z.B. die runden Gucklöcher in den Gruppenräumen, sodass Kinder von einem Raum in den nächsten Blicken können. Solche „Sichtbeziehungen“, wie es die Architektin nennt, lieben die Kinder. Im Garderobenbereich wurden vom Schreiner Sitznischen gefertigt, die es den Kindern ermöglichen, in Ruhe und geschützt anzukommen. Kürzlich wurde auch das Farbkonzept festgelegt. Kräftige, leuchtende Farben, die Kindern gefallen, herrschen vor und harmonieren mit den vielen Holzelementen.

Neuer Raum für Kinder

Entgegen der ursprünglich anvisierten Eröffnung im Oktober 2023 wird sich die Fertigstellung des Kinderhauses bis Februar 2024 verzögern. Der private Träger Tabeki gGmbH wird in den ersten Monaten mit den Kindergartenkindern im Kindergarten Sternschnuppe, mit den Hortkindern in der Landrat-von-Koch-Schule untergebracht werden.“ Frau Osana Ditrich-Osiander, die Gesamtleiterin von Tabeki, ist dennoch zuversichtlich: „Das Architekturbüro hat den perfekten Rahmen für die Betreuung unserer unterschiedlichen Altersgruppen geschaffen“, so Osana Dittrich-Osiander. Im Kinderhaus werden Krippen-, Kindergarten- und Hortkinder gemeinsam unter einem Dach betreut. Begegnungen der Kinder unterschiedlichen Alters werden durch teiloffene Zeiten gefördert. „Teiloffen“ bedeutet hierbei, dass zentrale Aktivitäten in den Stammgruppen stattfinden. „Von der Altersmischung profitieren alle Kinder, jüngere wie ältere. Gerade Kinder aus kleinen Familien erleben eine größere Gemeinschaft. Die Kinder lernen Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen, aufeinander Rücksicht zu nehmen. In allen Altersgruppen werden insbesondere die Sprach- und Lesekompetenz gestärkt.

Im Obergeschoss wird ein Mehrzweckraum entstehen, der auch für kulturelle Zwecke oder als Trauzimmer genutzt werden kann. „Die neu entstehenden Plätze zur Kinderbetreuung sind wichtig und nötig für die Gemeinde. Das innovative, altersgemischte Konzept von Tabeki wird ein Zugewinn im Betreuungsmix der Gemeinde sein“, ist sich 1. Bürgermeister Christian Keck sicher.