Manuela Braunmüller (links) und ihre Mitarbeiterin zu Besuch im Katzengehege.
Gestiegene Energie- und Betriebskosten, Versicherungen, Tierarztrechnungen, Löhne für die Angestellten, Raten für den Bau des Tierheims … Das sind nur wenige Posten, die der Pfaffenhofener Tierschutzverein zu bewerkstelligen hat. Da Fundtiere kommunale Aufgabe sind und nicht jede Gemeinde ein eigenes Tierheim betreiben kann, werden zwischen den Gemeinden und dem Tierschutzverein sog. Fundtierpauschalverträge geschlossen. Zum 1. Januar 2024 wird die Fundtierpauschale der Gemeinden im Landkreis Pfaffenhofen an den Tierschutzverein von 75 Cent auf 1 Euro pro Einwohner pro Jahr erhöht.
Es gibt drei Möglichkeiten, wie Tiere zur Tierherberge kommen: Fundtiere, Abgabetiere (z.B. von Haltern, die mit dem Tier überfordert sind) und Sicherstellungstiere, die von den Behörden beschlagnahmt werden. Bei der Aufnahme gibt es ein festes Prozedere: Zunächst wird geprüft, ob das Tier gechipt und registriert ist. Dies ist der Idealfall, denn so kann das Fundtier direkt seinem Besitzer übermittelt werden. Falls es nicht gechipt ist, beginnt die Suche nach dem Tierhalter.
Damit die Tiere überhaupt in der Tierherberge aufgenommen werden können, müssen sie zunächst vom Tierarzt untersucht, geimpft, entwurmt, gechipt und kastriert werden. Die Kosten belaufen sich aktuell auf etwa 250 Euro pro Katze. Erst nach vier Wochen können die Tiere aus der Quarantäne-Station auf die regulären Räume wechseln. „Die Tierarztkosten sind für uns schlecht planbar, weil diese natürlich vom Zustand der Tiere abhängen“, erzählt Manuela Braunmüller, Vorstandsvorsitzende vom Tierschutzverein Pfaffenhofen.
Große Katzenflut
Ein großes Problem ist seit jeher die große Anzahl an Katzen. Das Tierheim beherbergt durchschnittlich 70 bis 80 Katzen, außerdem 6 bis 8 Hunde sowie Kleintiere wie Mäuse, Chinchillas, Kaninchen usw. Oftmals muss Aufnahmestopp für Katzen verhängt werden, sodass Mitarbeiter oder Unterstützer der Tierherberge die Tiere zu Hause aufnehmen. „Das Problem ist, dass viele Halter ihre Katzen nicht kastrieren und nicht chippen“, erzählt Manuela Braunmüller. So vermehren sich die Katzen unkontrolliert; sind Fundtiere gechipt und registriert, können sie schnell dem Besitzer zugeordnet werden. Deshalb kämpft der Tierschutzverein Pfaffenhofen für die Umsetzung der sog. Katzenschutzverordnung. Diese gibt vor, dass Freigänger-Katzen kastriert und gekennzeichnet werden müssen. „Dies würde unsere Arbeit sehr erleichtern. Wir betreiben ein relativ kleines Tierheim und kommen wegen der vielen Katzen regelmäßig an unsere Grenzen“, so Manuela Braunmüller. Aus der Gemeinde Rohrbach kamen in letzter Zeit verstärkt freilebende Katzen zwecks Kastration, Kennzeichnung und Registrierung in die Tierherberge. Die Tiere stammen vor allem aus den Ortsteilen wie Fahlenbach oder Gambach.
„Die zweite notwendige Steigerung der Fundtierkostenpauschale innerhalb weniger Jahre zeigt, dass das Tierheim in Pfaffenhofen immer stärker beansprucht wird“, so Rohrbachs 1. Bürgermeister Christian Keck. „Ich kann hier nur an die Verantwortung aller Tierbesitzer und solche, die es noch werden wollen, appellieren, um Schicksale wie die der zahlreichen Fundtiere zu vermeiden.“
Spenden willkommen
Da die Abgaben für die Finanzierung nicht ausreichen, ist der Tierschutzverein auf Spenden angewiesen. Unterstützung ist auf verschiedene Arten möglich: über eine Mitgliedschaft, Geld-, Sach- und Zeitspenden. Sachspenden können z.B. Tierfutter, Streu für die Nager o.ä. sein; in jedem Falle sollte nachgefragt werden, was benötigt wird. Zeitspenden bedeuten ehrenamtliche Hilfe bei der Tierpflege, z.B. Gehege reinigen, Tiere füttern, mit kleinen Kätzchen spielen usw. „Wir sind dankbar für jeden, der unseren Tieren helfen möchte“, sagt Manuela Braunmüller.
Spendenkonten:
Sparkasse Pfaffenhofen IBAN DE 12 7215 1650 0000 0090 92
Kontakt:
Tel. 08441 / 490244