Vorher floss das Rohrbächlein gerade durch die Landschaft.
Das Rohrbächlein hat durch die Renaturierung seinen natürlichen Lauf zurückerlangt.
Der neue Radweg zwischen Waal und Autobahnbrücke wird schon fleißig beradelt. Wenn man in Richtung Felder und Wiesen schaut, sieht man das renaturierte Rohrbächlein, das nicht mehr schnurgerade fließen muss, sondern auf einer Länge von 400 Metern wieder mäandern darf. Ein renaturierter Bach ist in vielerlei Hinsicht wertvoll für Mensch und Natur.
„Die Artenvielfalt wird enorm erhöht“, sagt Martin Burkhart, Sachgebietsleiter Gewässerentwicklung
Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt, der die Renaturierungsmaßnahme begleitet hat. Zahlreiche Kleinorganismen wie z.B. Köcherfliegen- und Libellenlarven, Schnecken und Mollusken werden sich im Rohrbächlein ansiedeln können, weil sie nun die nötige Vielfalt an Strömung und Substrat vorfinden. Diese wiederum sind Nährtiere für Fische. Das Ufer ist nicht mehr steil wie zuvor, sondern abgeflacht und darf sich wie das Gewässerprofil natürlich entwickeln. Jeweils fünf Meter Fläche rechts und links des Baches werden unberührt bleiben. Weiden und Heistern wurden gepflanzt, werfen künftig Laub ab und bieten der Fauna Totholz. Aktuell so frisch nach Projektabschluss ist alles noch kahl, doch wenn sich die Natur in einiger Zeit das Areal zurückerobert hat, wird auch die Landschaft mehr Erlebniswert bieten als zuvor – ähnlich wie bei der neuen Ilmschleife (gegenüber vom Bauhof).
Nicht zuletzt ist die Maßnahme ein weiterer Baustein des Hochwasserschutzes in der Gemeinde Rohrbach. „Durch die natürlichen Kurven wird die Laufgeschwindigkeit des Wassers verringert und der Abfluss gebremst; im Gegensatz zur Begradigung, bei der das Wasser in einer Strömung fließt. Es wurde ein natürlicher Rückhalt geschaffen“, erläutert Martin Burkhart.
Die Kosten der Renaturierung lagen bei 248.600 Euro und wurden zu 90 Prozent durch den Freistaat Bayern gefördert. Der Bau des Radwegs schlug mit 309.500 Euro zu Buche – hiervon wurden 75 Prozent gefördert. Projektträger war jeweils die Gemeinde. Sowohl der Radweg als auch das renaturierte Rohrbächlein machen unsere Gemeinde ein Stück lebenswerter!