TSV Rohrbach

Hochwasser: Hoher Schaden auf dem TSV-Sportgelände

Der TSV will die Sportanlage zukunftssicher umbauen - und hofft auf Solidarität.

Bei der Hochwasserkatastrophe am ersten Juni-Wochenende ist Rohrbach weitgehend mit einem blauen Auge davongekommen. Die Hochwasserfreilegung hat perfekt funktioniert, alle Wohngebiete und Privatanwesen konnten - auch mit Hilfe der Feuerwehr-Einsatzkräfte und zahlreicher freiwilliger Helfer - geschützt werden. Dafür möchte auch der TSV Rohrbach der Gemeinde, allen Mitarbeitern und den helfenden Bürgern ausdrücklich danken.

Was man dabei allerdings nicht vergessen sollte, ist die Tatsache, dass der Sportplatz als gewünschte Retentionsfläche großflächig unter Wasser gesetzt wurde - was definitiv auch bei allen weiteren Hochwasserereignissen immer wieder in ähnlicher Weise geschehen wird. Der dadurch angerichtete Schaden war groß. So standen die Kabinen im TSV-Vereinsheim 1,30 Meter unter Wasser. „Alle Wände sind jetzt extrem feucht“, sagt Präsident Robert Maier. „Das Wasser floss unter den Estrich, der Putz platzt ab, es kommt zu ersten Ausblühungen - und das Gebäude schimmelt.“ Zusätzlich sind alle Möbel kaputt und mussten entsorgt werden - inklusive Waschmaschine, Trockner, der Sauna und nicht zuletzt der Heizung, die nicht mehr funktionsfähig ist.

Auch das Garagenlager stand unter Wasser, so gut wie alle eingelagerten Geräte sind defekt.

Ein ähnliches Bild ergab sich bei der Tennisanlage. Die ohnehin schon mehr als in die Jahre gekommene Tennishalle wurde komplett überschwemmt. Eine aufwändige Sanierung macht angesichts des ohnehin schon fragwürdigen Zustands des Gebäudes keinen Sinn mehr. „Was eine hochwassersichere Bauweise für sich hat, beweist ein Blick ins Tennisheim“, sagt Abteilungsleiter Patrick Ermert. Dieses sei völlig unbeschadet - ebenso wie die höher gelegenen Plätze 5 bis 7. „Die tieferen Plätze 1 bis 4 wurden hingegen überschwemmt und mit einer dicken Schlammschicht überzogen. Sie mussten mit viel Aufwand saniert werden.“

Um die Schäden zu beseitigen, waren Hunderte ehrenamtliche Arbeitsstunden nötig - jeweils um die 130 Helfer waren beim Fußball und beim Tennis im Einsatz, um die Anlage über Tage hinweg wieder instand zu setzen. Der Schaden alleine an den Außenplätzen liegt in beiden Abteilungen im hohen vierstelligen Bereich.

Das steht allerdings in keinerlei Verhältnis zu den Investitionen, die für einen hochwassersicheren und standardgerechten Um- oder Neubau des TSV-Heims und eine neue Tennishalle anfallen werden. Nachdem über dieses Thema seit Jahren diskutiert wird, hat das Hochwasser nun gezeigt, wie unausweichlich dieser Schritt ist. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung haben die TSV-ler am Sonntag, 23. Juni, über die weitere Vorgehensweise diskutiert. Das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss des Gemeindeblatts noch nicht fest.

Fest steht aber jetzt schon, dass etwas passieren muss. „Weiter so ist keine Option mehr“, sagt Präsident Maier. Wie erste Vorgespräche mit Bürgermeister Christian Keck ergeben haben, wird bereits nach Lösungen gesucht, um den TSV zukunftsfest aufzustellen. „Dass dabei Kompromisse nötig sind, ist klar“, sagt Maier. „Aber so wie wir natürlich solidarisch sind und unser leider recht schweres Hochwasser-Los gerne auf uns nehmen, um den Ort und die Bürger zu schützen, hoffen wir jetzt auch auf die Solidarität und die Unterstützung aus dem Rathaus und von den Gemeinderäten“, fügt Maier an.

Auch wenn es sich „nur“ um einen Sportverein und um kein schlimmes persönliches Schicksal handelt, startet der TSV zudem eine Spendensammlung. Wer dabei mithelfen möchte, die Anlage wieder aufzubauen und fit für die Zukunft zu machen, der kann gerne über den QR-Code einen kleinen Beitrag leisten - oder per Überweisung mit dem Betreff „Hochwasser“ an den TSV Rohrbach, Iban DE97721608180006301576. „Wir würden uns über jede Hilfe extrem freuen“, teilt die Vereinsführung des TSV mit.