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Ilse Jung feierte ihren 100.Geburtstag ist jetzt die älteste Einwohnerin Bergrheinfelds. Die Glückwünsche der Gemeinde und des Landrats überbrachte Bürgermeister Ulrich Werner.
Ihren 100. Geburtstag feierte am 12. Mai 2024, dem diesjährigen Muttertag, Ilse Jung. Die gebürtige Frankfurterin zog vor 21 Jahren nach Bergrheinfeld und ist heute die älteste Einwohnerin der Gemeinde.
Geboren in Frankfurt am 12. Mai 1924 verbrachte die Jubilarin ihre Kindheit und Schulzeit in der Mainmetropole. Sie lernte bei Hertie und war dort lange im Verkauf tätig. Betroffen macht sie immer noch der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, wo vier ihrer Cousins eingezogen wurden und nur zwei zurückkamen.
Erschüttert war sie, als sie von ihrer Arbeitsstelle aus gesehen hat, wie die Frankfurter Juden abgeholt und abtransportiert wurden. Diese armen Menschen seien von Soldaten mit aufgepflanzten Bajonetten bewacht worden. Sie erinnert sich gut an einen jüdischen Nachbarn, der ihr eine Kette seiner Frau geschenkt hat. Diese besitze sie noch immer.
Später seien sie und ihre Eltern ausgebombt worden. Ilse Jung und ihr Mann heirateten am zweiten Weihnachtsfeiertag 1948. „Ich habe dann weitergearbeitet, weil ich das Studium meines Mannes mitfinanziert habe“, erzählt die Jubilarin. Ihr Mann, der eine Kriegsverletzung hatte, arbeitete dann als Diplomingenieur bei den Frankfurter Stadtwerken. Die Familie wohnte erst bei ihren Eltern, dann in einer Zweizimmerwohnung.
Nach der Geburt ihres Sohnes Thomas im Jahr 1958 habe sie das Arbeiten aufgehört. 1963 ist die Familie Jung nach Kahl am Main gezogen, wo ihr Großvater lebte, da in Frankfurt keine größere Wohnung zu bekommen war.
2003 zog sie mit ihrem Mann nach Bergrheinfeld, wo inzwischen ihr Sohn lebte. Dort blieb sie auch, als ihr Mann, der im Wernecker Krankenhaus behandelt wurde, gestorben war. Bis Dezember 2023 lebte Ilse Jung noch in ihrer eigenen Wohnung und zog dann zu Sohn und Schwiegertochter ins Haus.
Die geistig sehr rege Jubilarin geht noch immer einkaufen und ist auch beim aktuellen Weltgeschehen auf dem Laufenden. Sorgen macht sie sich wegen des Kriegs in der Ukraine. Da kommen ihr die bösen Erinnerungen aus dem Zweiten Weltkrieg hoch. Sie hofft, dass es nicht wieder zu einem Weltenbrand kommt.
Zu ihrem großen Geburtstag gratulierten unter anderem Sohn, Schwiegertochter, Enkel und Urenkel.