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Markt Lichtenau in Bayern
Ausgabe 10/2024
Mitteilungen aus dem Landratsamt Ansbach
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Mitteilungen aus dem Landratsamt Ansbach

Landrat Dr. Jürgen Ludwig übergab den Innovationspreis des Landkreises Ansbach an Christoph Heubeck (Mitte), Geschäftsführer der TVU-Gruppe in Leutershausen. Zu den ersten Gratulanten zählte Thomas Merkel von der Wirtschaftsförderung am Landratsamt Ansbach (rechts).

Trotz der Markierungen ist am Zebrastreifen erhöhte Vorsicht geboten. Die Kreisverkehrswachten raten den Eltern, anfangs den Schulweg gemeinsam mit den Kindern zu gehen.

Der Innovationspreis des Landkreises Ansbach geht in diesem Jahr an die in Leutershausen beheimatete TVU-Gruppe. Mit der alle zwei Jahre verliehenen Auszeichnung wird die Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit der heimischen Unternehmen gewürdigt. „Veränderung und Innovation sind das Lebenselixier von Unternehmen. Im Landkreis Ansbach gibt es einen vielfältigen Mix an Branchen und Betriebsgrößen – von der Ein-Mann-Firma bis zum Weltkonzern. Unsere Unternehmen schaffen Werte und bieten ihren Beschäftigten Perspektiven. Damit sichern sie Wohlstand und tragen dazu bei, dass der Landkreis Ansbach die lebenswerte Heimat bleiben kann, die er ist“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig.

Die auf den Garnhandel und die Färberei spezialisierte TVU hat sich mit immer neuen Ideen in der Textilbranche, die leider weitgehend aus dem Landkreis Ansbach verschwunden ist, behauptet. So wurde kürzlich beispielsweise ein vollständig biologisch abbaubares Verpackungsnetz für Obst und Gemüse unter dem Namen „CompoPac“ entwickelt. Mit der Marke „Tom Fyfe“ für hochwertige in Europa hergestellte Bekleidung aus Merinowolle richtet sich das Unternehmen über digitale Vertriebskanäle außerdem erstmals direkt an den Endverbraucher. Die 1922 gegründete Garnfärberei musste 1945 aus dem Sudetenland nach Leutershausen ziehen und dort unter schwierigen Bedingungen neu anfangen. Mit Christoph Hausner ist aktuell ein Vertreter der vierten Familiengeneration in der Geschäftsführung.

Hervorgetan hat sich die TVU auch in den Bereichen Ausbildung und Umwelt. Der weit überwiegende Teil der Beschäftigten hat einen sehr kurzen Weg zur Arbeit in Leutershausen und hat die Ausbildung im Betrieb gemacht. Mit einem Hackschnitzelheizwerk wird der Energiebedarf aus nachwachsenden Quellen erzeugt und aufgrund einer effizienten Wärmrückgewinnung auch bestmöglich im Betrieb genutzt. „Nachhaltigkeit wird bei uns jeden Tag im Betrieb gelebt und ist Ziel bei unseren Innovationen der Zukunft“, beschreibt Geschäftsführer Christoph Heubeck.

Der Innovationspreis des Landkreises Ansbach ist mit 10.000 Euro dotiert, gewidmet für Aus- und Weiterbildung sowie für Forschung und Entwicklung. Er wird seit 2005 verliehen. Die Auswahl trifft jeweils der Wirtschaftsförderungs- und Regionalbeirat des Landkreises Ansbach.

Verkehrswachten geben Tipps zum Schulanfang

Nach den Sommerferien gehen viele Kinder mit Aufregung und Spannung neue Wege – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn ebenso wie mit der Einschulung erweitert sich auch beim Wechsel in eine weiterführende Schule der Wege-Radius, den Kinder bewältigen müssen. Die Verkehrswachten im Landkreis Ansbach geben Tipps, wie Eltern diese Veränderung gelingend begleiten können.

„Den neuen Schulweg üben Eltern mit ihren Kindern am besten schon vor dem ersten Schultag. Das Schulwegtraining ist gar nicht schwer und macht Kindern und Eltern gleichermaßen Spaß – man benötigt nur etwas Zeit und Geduld“, erklärt Helmut Huprich, Vorsitzender der Gebietsverkehrswacht Rothenburg. Wenn das Kind künftig mit dem Schulbus oder öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, sollte auch hier das richtige Verhalten an der Haltestelle, beim Ein- und Aussteigen und auch im Bus oder in der Bahn selbst gemeinsam eingeübt werden. Busse zählen statistisch gesehen zu den sichersten Verkehrsmitteln überhaupt. Grundschüler haben nach etwas Üben keine Probleme, alleine mit Bussen und Bahnen unterwegs zu sein.

Für Helmut Huprich und Michael Schmidt von der Gebietsverkehrswacht Feuchtwangen ist wichtig, die Kinder zum Laufen zu motivieren. Zur Schule oder zum Bus komme man am besten zu Fuß. Häufig biete es sich an, dass sich die Kinder in Gruppen zusammenfinden – Elterntaxis seien da nicht nötig. Viel wichtiger sei es für Mama und Papa, den sichersten Weg zur Schule für ihre Kinder zu finden. „Das ist nicht immer der kürzeste, aber mit Sicherheit der beste Weg. Denken Sie dabei auch an den Rückweg, da mittags ein anderes Verkehrsaufkommen herrschen kann“, so Klaus Huber, Vorsitzender der Gebietsverkehrswacht Dinkelsbühl. Er rät, die Wege mehrfach gemeinsam mit dem Kind zu gehen, unterwegs Gefahrenpunkte anzusprechen und die Straße an gesicherten Stellen zu überqueren, also an Ampeln, Zebrastreifen oder Schülerlotsenpunkten. „Üben Sie gemeinsam das richtige Verhalten und gehen Sie den Weg solange mit, bis Ihr Kind den Schulweg sicher beherrscht“, rät Huber. Wann das Kind bereit ist, alleine oder zumindest ohne Eltern zur Schule zu gehen, muss individuell entschieden werden. Anhaltspunkte sind unter anderem, ob sich das Kind an Absprachen hält oder sich beispielsweise leicht von Freunden überreden lässt.

„Man kann auch mit einem Rollentausch kontrollieren, ob das Kind den Schulweg sicher gehen kann“, findet Dr. Gottfried Held, Vorsitzender der Ansbacher Verkehrswacht. „Lassen Sie sich von Ihrem Kind zur Schule führen. Dabei erklärt es, was es sieht und was deshalb zu tun ist.“ Besprochen werden sollte auch, was zu tun ist, wenn Unvorhersehbares geschieht, beispielsweise die Ampel kaputt ist oder auf dem Gehweg Hindernisse wie parkende Autos stehen.

Im oftmals hektischen Durcheinander vor Schulbeginn und nach Schulschluss ist es wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer aufeinander Rücksicht nehmen und den Überblick behalten. Gerade Schulanfänger sind mit dem neuen Schulweg noch nicht vertraut – und: Schulanfänger sind auch Verkehrsanfänger, sie haben ein besonders hohes Maß an Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme verdient. Hinzu kommt, dass sie ihre Umgebung anders wahrnehmen als Erwachsene. So ist zum Beispiel das Tiefenschärfesehen erst mit neun Jahren entwickelt. Entfernungen einzuschätzen, ist für Kinder extrem schwierig. Sie verlassen sich im Verkehr auch mehr auf das, was sie sehen, als auf das, was sie hören. Erst mit etwa acht Jahren nutzen sie ihr Gehör im Straßenverkehr. Zudem brauchen Kinder generell länger, um Sinneseindrücke zu verarbeiten.