Titel Logo
Markt Lichtenau in Bayern
Ausgabe 12/2025
Mitteilungen aus dem Landratsamt Ansbach
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Mitteilungen aus dem Landratsamt Ansbach

v.l.n.r.: Thomas Müller, Dr. Jürgen Ludwig und Dr. Hermann Schröter appellieren an alle Mitglieder von Hilfsorganisationen und Personen, die aus einem Gesundheitsberuf kommen, sich in der App „Region der Lebensretter“ zu registrieren.

Bei einem Herzstillstand zählt jede Sekunde. Mit der App „Region der Lebensretter“ wird im Rettungsdienstbereich Ansbach ein etabliertes System eingeführt, das qualifizierte und registrierte Ersthelferinnen und Ersthelfer über ihr Smartphone alarmiert, wenn ein Notfall in ihrer Nähe eintritt. Das Projekt wird vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Ansbach getragen. Der Start ist für das Frühjahr 2026 geplant. „Die ‚Region der Lebensretter‘ ist eine wertvolle Ergänzung unserer Rettungskette. Jede Minute, die wir früher helfen können, zählt“, betont Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Vorsitzender des ZRF Ansbach. „Wir freuen uns, dass alle Partner – von Rettungsdienst über Feuerwehren, Kliniken, Ärzte und Pflegepersonal bis hin zu allen Hilfsorganisationen – an einem Strang ziehen.“

„Bei einem Herzstillstand gilt: Je früher die Wiederbelebung beginnt, desto besser“, erklärt Dr. Hermann Schröter, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Rettungsdienstbereich Ansbach. „Mit dieser App werden wir das in Zukunft noch besser gewährleisten können als mit dem öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst alleine, da die App-Helfer in vielen Fällen schneller am Patienten sind".

Das Prinzip: Über eine Schnittstelle der Integrierten Leitstelle werden per App medizinisch geschulte Ersthelfer in unmittelbarer Nähe eines Notfalls alarmiert. Diese können nach den Erfahrungen aus anderen Regionen bereits nach durchschnittlich rund drei Minuten mit der Wiederbelebung beginnen. Das ist oft eine entscheidende Phase, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Mitmachen können alle, die Mitglied in einer der Hilfsorganisation sind oder beispielsweise aus einem Gesundheitsberuf kommen – von medizinischem Fachpersonal bis hin zu Ärztinnen und Ärzten. Die Registrierung erfolgt über die zugehörige App von Region der Lebensretter e.V., nähere Informationen hierzu über die Website www.regionderlebensretter.de. Alle registrierten Helfenden sind gesetzlich unfallversichert. „Wir appellieren an alle, die medizinisch geschult sind, sich zu registrieren. Jede zusätzliche Helferin, jeder zusätzliche Helfer kann Leben retten“, sagt Landrat Dr. Jürgen Ludwig.

Ein entscheidender Faktor im Notfall ist der Zugang zu einem Defibrillator (AED). Etwa ein Viertel aller Betroffenen kann davon profitieren. Daher ruft der ZRF Ansbach alle Betreiber öffentlich zugänglicher Defibrillatoren auf, ihre Geräte im Portal von „Region der Lebensretter“ (www.regionderlebensretter.de/aed-melden) zu registrieren. „Nur wenn wir wissen, wo die Geräte stehen, können wir sie gezielt in die Alarmierung einbinden“, erklärt Thomas Müller, Geschäftsleiter des ZRF Ansbach.

Die Einführung der App im Rettungsdienstbereich Ansbach wird durch den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung finanziell getragen. Der operative Start ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen. „Das Projekt steht für moderne Rettungsstrukturen, digitale Innovation und bürgerschaftliches Engagement – alles mit einem Ziel: Leben zu retten“, fasst Landrat Dr. Jürgen Ludwig zusammen.