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Stadtanzeiger Amtsblatt der Stadt Allstedt mit den Ortsteilen
Ausgabe 10/2025
Nichtamtlicher Teil
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Aus dem Rathaus berichtet

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

der Herbst hält Einzug und kündigt das Ende eines ereignisreichen Jahres an. Am zweiten Septemberwochenende feierten die Emseloher ihr 1175-jähriges Jubiläum. Dieses Festwochenende hat eindrucksvoll gezeigt, in welch geschichtsträchtiger Region wir leben. Dank des großen Einsatzes vieler Freiwilliger wurde es zu einem Höhepunkt des Jahres, der für jeden etwas bereithielt. Dieses Engagement ist ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt in unserer Gemeinschaft - und darauf dürfen wir alle stolz sein.

Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde Frau Ursula Aermes die besondere Ehre zuteil, sich in das Goldene Buch der Stadt einzutragen. Damit würdigten wir ihr Lebenswerk. Mit Leidenschaft für Geschichte, Kultur und Natur hat sie das Leben in Emseloh über Generationen bereichert - sei es als Lehrerin, Chronistin oder Organisatorin. Ihr Wirken war stets von dem Gedanken getragen, Gemeinschaft zu fördern und Traditionen zu bewahren.

Die archäologischen Erkundungen von Prof. Biermann am ehemaligen Kloster Kaltenborn wurden im September fortgeführt. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, den Forschern direkt bei der Arbeit zuzusehen. Die Größe der Klosteranlage und die Vielfalt der Funde haben uns alle beeindruckt. Derzeit untersucht das Team die Reste rund um die Mallerbacher Kapelle. Auch dort besteht die Möglichkeit, die Ausgrabungen vor Ort mitzuerleben - vielleicht eine einmalige Chance, denn ob die Funde später dauerhaft öffentlich gezeigt werden können, ist noch offen. Hier stehen Fragen der Erhaltung, Finanzierung und Projektgestaltung im Raum. Ich bin mit zahlreichen Partnern im Gespräch, um die Chancen, die sich aus der großen Resonanz ergeben, weiter auszuloten.

Zu den kulturellen Höhepunkten des Sommers zählte für mich die Theatervorstellung mit integriertem Feuerwerk in der Stadtmühle. Die Berliner Gruppe „Die Pyromantiker“ präsentierte mit „Apokalypse am Löschteich“ ein eigens für Allstedt geschriebenes Stück. Das ungewöhnliche Bühnenbild - ein Löschteich in Gestalt einer Zinkwanne - sorgte für viel Aufmerksamkeit und Begeisterung. Es wäre schön, wenn Allstedt auch künftig Schauplatz solcher besonderen Veranstaltungen sein könnte.

Ebenso unvergesslich war die Uraufführung des Oratoriums „Solange Ihr Tag habt!“ in der St. Johanniskirche. Vor voll besetzten Bänken und sogar Chören auf der Empore entstand ein Klangbild, das die Zuhörenden tief bewegte.

Alles in allem lässt sich festhalten: Unsere Region lebt von ihrer Kultur und Geschichte - und beides findet großen Anklang. Die Veranstaltungen im Gedenken an den Bauernkrieg und Thomas Müntzer haben gezeigt, dass wir für Besucherinnen und Besucher viel zu bieten haben. Lassen Sie uns diesen Schwung in die Zukunft mitnehmen und gemeinsam weiterentwickeln.

Ihr Bürgermeister
Daniel Kirchner