Gegenwärtig hat die Kommune Allstedt eine vorbereitende Studie beauftragt, um zukünftig einerseits die energetische Versorgung zu gewährleisten, andererseits aber die Kommune besser auf Folgen durch den Klimawandel vorzubereiten. Dies kann mit einem stärkeren Fokus als bisher auf die Kulturlandschaft Allstedts gelingen. Als Kulturlandschaft wird die vom Menschen über Jahrhunderte geformte Landschaft bezeichnet. Bis ins 19. Jahrhundert muss man sich diese Landschaft als kleinteilige, vielgenutzte Landschaft vorstellen: Streuobstwiesen, Entwässerungsgräben, Hecken, Alleen, Mühlgräben, Bauernwälder usw. sind Zeugnisse, die es auch in unserer Umgebung gibt.
Der Ansatz des Konzeptes beruht unter anderem darauf, dass mit Rückgriff auf historische Bewirtschaftungsformen Hackschnitzel auch aus der Pflege der Kulturlandschaft gewonnen werden können. Neben der Betrachtung der energetischen Gebäudestruktur ist dies ein wichtiger Bestandteil des Projektes.
Ziel
Konzept für die Kulturlandschaftsentwicklung Allstedts und Umgebung in Verbindung mit einer energetischen Autarkie zur Anpassung an den Klimawandel
Teilziele sind zur Unterstützung der ländlichen Entwicklung damit verbunden:
| 1. | Entwicklung als Modell für die beispielhafte Mischung verschiedener Energiegewinnungssysteme |
| 2. | dadurch Anteil an der Sicherung der Daseinsvorsorge |
| 3. | Förderung der nachhaltigen Regionalentwicklung Allstedts |
| 4. | Erhaltung und Nutzung historischer Gebäude im Sinne der regionalen Baukultur |
| 5. | Entwicklung eines Kulturlandschaftsplanes |
| 6. | Partizipationsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger |
| 7. | Unterstützung eines naturverträglichen Tourismus |
Vorteile aus der Projektumsetzung für Einwohner:
- preiswerte Energie für Strom und Wärme
- gemeinschaftliche Energieerzeugung
- Verminderung der Auswirkungen von Klimaextremereignissen
- Verbesserung der Biodiversität (Naturschutz, Bienenweide, Niederwaldjagd)
- Ertragssteigerung für landwirtschaftliche Betriebe
- Verminderung von Emissionen
Aufgaben im Siedlungsbereich:
- Untersuchung des kommunalen Gebäudebestandes: dazu notwendig ist die Besichtigung und Begutachtung aller öffentlichen Gebäude und Liegenschaften zur Energiebedarfs-Ermittlung
- Untersuchung private Haushalte, Unternehmen und Wohnungsgesellschaft: hier erfolgt eine freiwillige schriftliche Befragung mittels Datenerhebungsbögen, um den Bedarf zur Wärmeversorgung zu ermitteln
- Erfassung der Gebäude auf einem Bestandsblatt: Istzustand – Sollzustand (Zukunft): dabei geht es um die Erfassung der
- Heizungsanlagen (einzeln Wärmepumpe oder gemeinsames Nahwärmenetz)
- Gebäudehülle: Energieeinsparung durch Dämmungsmöglichkeiten
- Analyse zur Energiegewinnung am Gebäude: Photovoltaik und Warmwasseraufbereitung,
- evt. auch Hinweise zur Installation von Kleinwind- und Fotovoltaikanlagen
- Entwicklung eines Grobkonzeptes für die Installation eines Nahwärmenetzes inkl. Blockheizkraftwerk (BHKW)
- Untersuchung von Möglichkeiten zur Installation von Photovoltaikanlagen am Randbereich der A38
- Prüfung der Anlage von Windkraft- und PV-Innovationen in der Haldenlandschaft.
Aufgaben in der Kulturlandschaft:
- Abschätzung der Holzvorräte und des Forstbestandes in kommunalem Eigentum und evtl. Empfehlung zum Waldumbau
- Entwicklung eines Kulturlandschaftsplans „Energieholz“ zur zukünftigen kontinuierlichen Gewinnung von Heizmaterial, dazu :
- Energieholzgewinnung aus kommunalem Waldbestand
- Energieholzgewinnung aus der Pflege von Flurgehölzen auf kommunalen Grundstücken, dazu auch Neuanlagen (zur Erosions- und Klimafolgenprävention)
- Energieholzgewinnung aus neu anzulegenden Kurzumtriebsplantagen und Agroforstbeständen
- Planung von Hackschnitzeltechnik: Trocknung/Lagerung
- Insgesamt:
- Bestimmung des CO2-Einsparpotenzials durch Photovoltaik und die energetische Nutzung natürlicher Ressourcen.
- Kostenbilanzierung: Vorbereitung zur Umsetzung der Studienergebnisse und dazu Kostenschätzung für verschiedene Varianten.
- Suche nach entsprechenden Förderprogrammen im Bereich des Strukturwandels in der Region zur Umsetzung ausgewählter Varianten
- Prüfung weitergehender Konzepte: z.B.
- Beheizung des Freibades
- Einrichtung von E-Tankstellen (z. B. unter Nachtstromnutzung)
Bürgerbeteiligung
- Die Bürger werden durch Informationen und Workshops im Ort beteiligt.
- Treffen mit interessierten Landwirten und Vertretern der Holz- und Forstwirtschaft der Region bzgl. Diskussion zu Biomasse, KUPs, Agro-Forst und Agro-PV sowie Potentiale zur Holzverwertung
- Treffen mit den Vereinen in Allstedt.
- Treffen mit klein- und mittelständischen Unternehmen sowie gemeinnützigen Einrichtungen und Wohnungsgesellschaft bzgl. einer Beteiligung
- Angebot für Exkursionen zu energieautarken Orten in Deutschland
Sie haben Anregungen oder Fragen?
Kontakt: Peter Reinhardt, info@bionik-pr.de
Telefon: 015202868032